
Burt Reynolds war Footballspieler, Western-Held und Sexsymbol. Er lockte Massen ins Kino, doch wurde von Kritikern lange belächelt. Im Alter von 82 Jahren ist der Hollywood-Star nun gestorben.
Wenn man seinen Trash-Perlen schon huldigt, darf auf keinen Fall unterschlagen werden "Striptease" mit Demi Moore. Ein Film, der für Reynolds ungefähr das war, was "Pulp Fiction" für Travolta darstellte. Reynolds' Performance als moralisch verkommener Kongressabgeordneter darin ist einfach ein absoluter Kracher!
Dieser Mann war so unwiderstehlich sympathisch in seiner Art, sich voller Freude selbst auf die Schippe zu nehmen. Er mag eitel gewesen sein, aber er hat sich (zumindest in seinen Rollen) meist nicht so richtig ernst genommen. Ich lache fast Tränen, wenn ich auch nur an die unfassbar lustige Szene in "Silent Movie" denke, in der er sich erst lüstern im Spiegel bewundert und dann von fremden Händen liebevoll eingeseift wird. Für mich ist diese kurze Szene eine Beschreibung seines Lebensgefühles. Eitel, aber der Ruhm und sein Sexappeal waren ihm stets etwas unheimlich. Er war nie komplett von sich selbst überzeugt. Machs gut, Burt.
Zitat von spOnti57
Er war definitiv eine Ikone meiner Jugendzeit, zusammen mit so einzigartigen Größen wie Paul Newman, Clint Eastwood, Robert de Niro, Steve McQueen, Dustin Hoffman, Richard Burton, Richard Widmark, Alain Delon, Jean-Paul Belmondo und vielen anderen. Wie auch in der Musik oder im Design von Automobilen scheint es mir, dass damals eine erheblich größere Vielfalt gegeben war.
Wohl wahr. Wenn ich zusätzlich an die seinerzeit präsente französische Filmkultur zurückdenke, deren wunderbare Repräsentanten und Produktionen, könnte man glatt in so etwas wie Wehmut verfallen. Und in so was wie Mitleid/Trauer für die gegenwärtigen computer-aided/dominated-design-Kulturen der beiläufig-cleanen Beliebigkeiten.
Einer wie Reynolds hatte gewissermaßen Farbe, Geschmack. Dazu eine 'Stofflichkeit', wie sie heute nicht aufkommen mag, weil hauptsächlich und in Masse Plastiktütenfeeling verkauft wird.
Wieder ein Schauspieler verstorben mit dessen Filmen ich aufwuchs, von der TV Krimiserie Dan Oakland bis hin zu seinem Auftritt in einer Akte X Folge. Nach Bud Spencer , Goetz George jetzt er...:/
... dass er die Rolle als James Bond abgelehnt hat. Mit seiner Selbstironie wäre er Connerys idealer Nachfolger gewesen. Schade auch, dass er Ryan Reynolds geniale Foto-Hommage nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Auf jeden Fall hätte er es verdient gehabt, 1972 zum Sexiest Man Alive gekürt zu werden. RIP!
Burt war mehr oder weniger der einzige Schauspieler, der nach Connery für die Bond-Rolle wirklich geeignet gewesen wäre, abgesehen vielleicht von Paul Newman. Seit Seans Abgang wurde/wird der Part doch nur von Darstellern gespielt, die irgendwie steif und uncool wirken.
Burt hätte der Rolle zu seiner besten Zeit lässigen Charme, Coolness und Selbstironie gegeben. Vor allem hatte er so wie Connery als Ex-Athlet die körperliche Präsenz, die für die Rolle notwendig ist.
Es ist schade, dass Reynolds seine Karriere durch die ganzen stupiden Highway-Filme (die von mal zu Mal blöder wurden) ruiniert hat. Für seriöse Regisseure war er dadurch vermutlich gestorben. Dass er schauspielerisch viel mehr drauf hatte, zeigt ja sein Auftritt in "Deliverance".
"Once Upon a Time in Hollywood" mitwirken konnte...
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