
Was wussten die Internetgiganten über das amerikanische Spähprogramm Prism? Bei einem Treffen im Berliner Justizministerium hielten sich deutsche Vertreter der Konzerne bedeckt - und baten stattdessen die Kanzlerin um Hilfe.
Zitat von sysop
Was wussten die Internetgiganten über das amerikanische Spähprogramm Prism? Bei einem Treffen im Berliner Justizministerium hielten sich deutsche Vertreter der Konzerne bedeckt - und baten stattdessen die Kanzlerin um Hilfe.
Die Reaktion von Facebook und Apple ist exemplarisch... Man sollte per Erlass einfach mal FB für 1 Woche abschalten, damit diese anfangen zu reden.
Das PRISM-Programm ist in jedem Fall grenzwertig, wäre aber noch zu verargumentieren, wenn man darauf vertrauen könnte, dass die US-Regierung dies tatsächlich ausschließlich zur Terrorabwehr einsetzt. Immerhin dienen Plattformen wie Facebook auch Terroristen dazu, Informationen auszutauschen. Allerdings steht zu befürchten, dass damit auch Industriespionage begangen wird. Für eine Demokratie völlig inakzeptabel sind Geheimgerichte, die keinerlei öffentlichen Kontrolle unterliegen.
Wenn eine ausländische Firma in der USA sich schuldig gegenüber das amerikanische Gesetzt macht und darüber hinaus, wird das Unternehmen von der USA hart gestraft - wie die Schweizer Banken. Wie sieht es mit den US-Unternehmen aus, wenn sie gegen europäisches- und Schweizer Recht verstoßen?
Zitat von sysop
Apple hatte die Teilnahme an dem Gespräch im Vorfeld abgesagt, Facebook schickte ebenfalls keinen seiner Leute, aber eine schriftliche Stellungnahme.
Mal ernsthaft: Hat jemand etwas anderes erwartet?
Zitat von sysop
Für die Konzerne ist die Affäre ein PR-Gau: Erstmals wird vielen Nutzern bewusst, wie viel auf Servern von US-Unternehmen über sie gespeichert ist.
Man muss aber schon recht einfältig sein um dies nicht schon vorher gewusst zu haben. Bei Google, Apple und Facebook ist das alles ja hinlänglich bekannt. Bei Microsoft hat man es sicher vermutet. Interessant wird es aber nun, wieviel andere Unternehmen stecken da noch mit drin? Es handelt sich ja wohl auch um Anbieter von herkömmlichen Telefonanschlüssen.
Auf jeden Fall sollte man versuchen Edward Snowden zu unterstützen. Das kann man hier tun:
https://secure.avaaz.org/de/stop_pri...SCoNeb&v=25848
Die Anzahl der Unterzeichner zeigt sehr deutlich welche Wellen das alles schlägt.
Das Thema überfordert viele. Man muss zwei Dinge unterscheiden: Daten werden direkt mitgehört ODER Daten werden vom Server im Nachhinein erfragt. Wenn Google oder FB nun sagt, es hätte z.B. nur 100 Anfragen erhalten, dann heißt das NICHT, dass es nur 100 Zugriffe gab ! Das meiste wird nämlich an sog. Backbones abgefangen, bzw. einfach dupliziert.
-"Wir haben den Ministern versichert, dass wir Behörden-Anfragen nach Nutzerdaten nur in Übereinstimmung mit dem Gesetz nachkommen"-
Da die Datenspionage in den USA als Gesetz herausgebracht wurde, sind alle User ausspioniert worden. Sie haben ja zugegeben , sie wären auf Behörden-Anfragen nach Nutzerdaten nur in Übereinstimmung mit dem Gesetz nachkommen.
Also wurde dem Gesetz Folge geleistet , indem alle Daten zur Verfügung gestellt worden.
Zitat von sysop
Was wussten die Internetgiganten über das amerikanische Spähprogramm Prism? Bei einem Treffen im Berliner Justizministerium hielten sich deutsche Vertreter der Konzerne bedeckt - und baten stattdessen die Kanzlerin um Hilfe.
Die Bundesregierung weiss doch nichts! ehm... laut offiziellem statement ihres Bundesinnenministers. Ein Nachtrag zum amerikanischen Botschafter: Herr Botschafter, es sind IHRE Weltfirmen, Microsoft, Apple, Yahoo, Google, Adobe, skype...!
Das Google und Microsoft den deutschen Staat um Hilfe bei Verhandlungen gegenüber den USA bitten, zeigt nur, daß man sich in diesen Firmen durchaus der Unrechtmäßigkeit des amerikanischen Vorgehens bewusst ist.
Schade, daß mit Merkel eine Opportunistin an der Macht ist, die in der Hinsicht nichts tun wird.
Wäre ich deutscher Kanzler, würde ich die Amerikaner z.B. darum bitten, bis auf weiteres ihre militärischen Aktivitäten auf deutschem Gebiet ruhen zu lassen. Man könnte z.B. ja mal die Ramstein Air Base von Polizisten abriegeln lassen. Mal schauen, wie schnell die Amerikaner verhandlungsbereit wären.
Das Treffen im Wirtschaftsministerium war völlig überflüssig, es war von vornherein klar, dass es nichts Neues von den US-Internetunternehmen gibt. Es war nur eine PR-Aktion der FDP-Ministerien Justiz und Wirtschaft, die die Sache bisher verschlafen haben. Das Innen- und das Verbraucherministerien (beide CSU!!) haben bereits Anfang der Woche die Unternehmen schriftlich um Aufklärung gebeten. Vielleicht war dies der Grund, dass diese beiden Ministerien bei dem Treffen nicht anwesend waren. Also: FDP-Showveranstaltung in Wahlkampfzeiten. Peinlich auch: Die MInisterien waren auf höchster Ebene vertreten, während die Firmen nur nachgeordnete MItarbeiter geschickt haben. Die Abwesenheit von Apple und Facebook war genau richtig.
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