
Der Mensch tut alles, um an sein Ziel zu gelangen - so ist er eben: Figuren wie Hoeneß und die Amigos im Bayerischen Landtag hat Macchiavelli schon vor 500 Jahren beschrieben. Aber der Philosoph mahnte auch: Wer sich über die Verhältnisse der Zeit hinwegsetzt, wird zugrunde gehen.
Ist der Artikelschreiber verwundert? Wer wird denn heute noch die Klassiker lesen und dann noch auf Papier gedruckt?
Diese Herrn Amigos, auch Herr Hoeneß waren doch von sich selbst so 'überzuckert', daß sie von allen Fans und Gefolgsleuten so toll befunden wurden und schließlich selbst von ihrer heroischen Größe überzeugt sein mussten.
Und wer schreibt diese "guten" Gesetze?
Da in unseren Parlamenten und im Regierungsapparat "gute" Juristen ja so selten sind, natürlich eine externe Anwaltskanzlei, z.B. Freshfields Bruckhaus Deringer. Die kassieren dafür natürlich erstmal 1,8 Millionen Beraterhonorar und später bekommt der ehemalige beauftragende Minister 15.000 Rednerhonorar.
Alles ganz legal, dank anderer "guter" Gesetze, die andere "gute" Juristen verbrochen haben...
Machiavelli sagt nichts ausdrücklich dazu;
aber so schreiben "
dieser Rechtsstaat läßt den Hoeneß noch mal laufen
"
Da wär ich mir mal nicht so sicher.
Ich kenne keinen dieser Persönlichkeitsstruktur, der als 'Börsenjobber' nicht der Versuchung erlegen ist, sich anläßlich des Besuchs entsprechender upperclassLokalitäten sich verbotene Insidertipps zu beschaffen und dadurch das Risiko zu mindern(Schwabe!) und das Scheffeln zu beschleunigen(Schwabe)!
Ein versierter Staatsanwalt/Finanzsherrif braucht nicht lange anhand der Bankunterlagen und Börsenkurse auffällige Koinzidenzen festzustellen.
Kurz: Hoeneß wird den Tag noch verfluchen, an dem er so naiv-ungeschützt sein Innenleben "auf den Tisch so hungriger Leut' " gepackt hat.
Darf einer nicht auch mal Fehler machen? Muss man ihn dafür gänzlich Fallenlassen? Nobody ist perfect. Auch Herr Hoeneß nicht. Übrigens, klasse Überschrift : ))
Machiavelli stellt in "Der Fürst" die rhetorische Frage, was denn das Wesen guter Gesetze sei und gibt darauf auch gleich die Antwort: "Wo es gute Waffen gibt, gibt es üblicherweise auch gute Gesetze, ich werde also nicht über gute Gesetze nachdenken, sondern über gute Waffen reden." (Kapitel XXII; im Original: "Dove sono buone arme conviene siano buone legge, io lascero indrieto el ragionare delle legge e parlero delle arme.")
Machiavelli hat den Juristen zu Recht nicht zugetraut, die Grundlagen der Rechtsordnung selbst verteidigen zu können, denn Gesetze werden nur eingehalten, wenn der Staat auch die Kraft hat, die Gesetze notfalls mit Gewalt durchzusetzen.
...gewohnt ist, ändert sich nie und muss, wenn die veränderten Verhältnisse zu seinen Methoden nicht mehr passen, scheitern.
(Niccoló Machiavelli, 1469-1527)
Da gäbe es noch etliche Zitate die auf Hoeneß zutreffen würden.
Im Falle einer immer wahrscheinlicher werdenden Verurteilung kann er im Knast ja mal darüber nachdenken.
Dieser Herr Däuble weiß alles ganz genau und spielt sich als Moralist und Richter auf.Er hat,im gegensatz zu Hoeneß sicher nocht nicht 50 Millionen Steuern bezahlt.Aber bei Vorverurteilung sind die Moralisten die Ersten,da ist ir doch Hoeneß allemal lieber.
Sehr guter Artikel!
Aber verlangen wir nicht ein bisschen viel von unseren Volksvertretern, wenn wir erwarten, dass sie die Gesetze, von denen sie doch profitieren, änderten?
Nicht nur persönlich, die Parteien sind Abhängige der Wirtschaft und Interessenverbände.
Der Unterschied besteht nur darin , dass diejenigen welche den Staat ausplündern das vorher durch ein Gesetz noch legalisieren.Gesetze , die am Bürger vorbei zum Teil klamm heimlich durchgewunken werden , mittles Lobby !
Erst wenn eine Krise entsteht , wie die Bankenkrise die man mit aller PR Suggestionsmacht in eine Staatschuldenkrise umdefiniert, wenn das System droht an die Wand zu fahren und grundsätzlich Besitzstände auf dem Spiel stehen, werden die "Dümmsten Protagonisten"
geopfert.Auch da versuchten die Finanzminsiter immer noch zu retten was bei ihren Klienten zu retten ist.
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