WHO-Bericht Menschen werden durchschnittlich 73 Jahre alt
Die Lebenserwartung ist seit 1990 im weltweiten Durchschnitt um sechs Jahre gestiegen - auf 73 Jahre. Bei den Frauen steht Japan mit 87 Jahren an der Spitze, bei den Männern Island mit 81 Jahren. Da kann Deutschland nicht mithalten.
Genf - Dank des weltweiten Kampfes gegen Kindersterblichkeit hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen deutlich erhöht. So wird ein 2012 geborenes Kind laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Schnitt rund 73 Jahre alt werden. Damit hat es eine sechs Jahre höhere Lebenserwartung als ein Kind, das 1990 auf die Welt kam.
Nach wie vor werden Frauen älter als Männer, wie aus der am Donnerstag in Genf veröffentlichten Weltgesundheitsstatistik 2014 hervorgeht. Die Statistik bezieht sich auf Vorhersagen für den Geburtsjahrgang 2012.
- Bei den Frauen steht Japan mit einer durchschnittlichen prognostizierten Lebenszeit von 87 Jahren an der Spitze, bei den Männern ist es Island mit 81 Jahren.
- Deutschland rangiert weiter hinten: mit 83 Jahren bei den Frauen und 78 Jahren bei den Männern.
- Der Unterschied in der Lebenserwartung von Männern und Frauen ist in reichen Ländern mit rund sechs Jahren stärker ausgeprägt als in Entwicklungsstaaten, wo er bei drei Jahren liegt.
- Am geringsten ist die Lebenserwartung in neun afrikanischen Ländern: In Angola, der Zentralafrikanischen Republik, im Tschad, der Elfenbeinküste, der Demokratischen Republik Kongo, Lesotho, Mosambik, Nigeria und Sierra Leone werden die Menschen im Schnitt nicht einmal 55 Jahre alt.
Trotzdem wurden die weitaus größten Fortschritte zwischen 1990 und 2012 in den armen Regionen der Welt erreicht: Um neun Jahre stieg laut WHO die Lebenserwartung in Entwicklungsländern.
"Ein wichtiger Grund ist, dass heute viel weniger Kinder sterben, bevor sie das fünfte Lebensjahr erreichen", sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. "Jedoch gibt es immer noch eine tiefe Kluft zwischen Arm und Reich. Menschen in Ländern mit hohen Einkommen haben eine viel bessere Chance, lange zu leben, als jene in Ländern mit geringen Einkommen."
So zeigt auch der Report: In 22 afrikanischen Ländern gehen 70 Prozent der durch einen frühzeitigen Tod verlorenen Lebensjahre auf Infektionskrankheiten und damit verbundene Beschwerden zurück. In 47 vergleichsweise reichen Staaten dagegen werden mehr 90 Prozent der verlorenen Lebensjahre durch nicht-übertragbare Krankheiten (beispielsweise Herzinfarkt und Diabetes) sowie Unfälle zurück.
wbr/dpa