Box Office "The Avengers" betreten den Milliarden-Dollar-Club
Die Welt retten und Rekorde jagen - die Doppelmission der Superhelden in "The Avengers": In den USA spielte der Kinohit an seinem zweiten Wochenende nie da gewesene 103 Millionen Dollar ein; weltweit ist es nun schon mehr als eine Milliarde. Bloß die Deutschen zieren sich weiter.
Los Angeles/Hamburg - "The Avengers" ist der zwölfte Film in der Kinogeschichte, der weltweit mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt hat. Die Marvel-Comicverfilmung hat diesen exklusiven Club nach nur knapp drei Wochen erreicht, so wie zuvor "Avatar", "Titanic" und "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" - die drei bisher umsatzstärksten Filme. Diese liefen allerdings alle von Anfang an auch in den USA, während "The Avengers" dort erst seit zehn Tagen in den Kinos zu sehen ist.
Nachdem "The Avengers" in der Vorwoche mit 207,4 Millionen Dollar den Rekord für das beste Startwochenende in den USA erreichte - Inflation und 3-D-Zuschläge nicht berücksichtigt -, ließen die Kinogänger auch am zweiten Wochenende über hundert Millionen Dollar in den Kinokassen für die Superhelden-Action. Bisher hatte "Avatar" mit 75,6 Millionen Dollar den Einspielrekord für das zweite Kinowochenende; "The Avengers" brachte 103,2 Millionen Dollar ein.
Das Fachorgan Box Office Mojo verzeichnet noch weitere Rekorde für Joss Whedons Kinoerfolg, darunter den für den Film, der am schnellsten die 300-Millionen-Dollar-Marke übersprang. Insgesamt hat "The Avengers" nun 372,2 Millionen Dollar eingespielt, das ist jetzt schon Platz 18 in der "ewigen" Bestenliste; Box Office Mojo prophezeit, dass Iron-Man, Captain America, Thor und Co. "The Dark Knight" von Platz drei hinter "Avatar" und "Titanic" verdrängen wird.
Gegen einen solchen Kinokassen-Wirbelwind hatte das bewährte Duo Johnny Depp/Tim Burton keine Chance, das ja mit "Alice im Wunderland" selbst schon ein Mitglied im Milliarden-Dollar-Club verantwortete. Doch mit "Dark Shadows" kamen der Regisseur Burton und sein Star Depp nur auf einen Startumsatz von 28,8 Millionen Dollar in den USA und Kanada, Platz zwei in den dortigen Kinocharts. Wie die "Los Angeles Times" berichtet, war die Mehrheit des Publikums über 35 Jahre alt, was dafür spricht, dass hauptsächlich Leute den Film sahen, die die Fernsehserie aus den späten sechziger Jahren kennen, auf der "Dark Shadows" beruht.
"American Pie" bleibt in Deutschland Zuschauermagnet
Auch in Deutschland konnte "Dark Shadows" nicht an die früheren Erfolge von Burton und Depp heranreichen. "Alice im Wunderland" startete vor einem Millionenpublikum und lockte vor zwei Jahren insgesamt 2,95 Millionen Zuschauer ins Kino. Für den Vampirfilm "Dark Shadows" interessierten sich hingegen an seinem Startwochenende nach Angaben der Marktforscher von Media Control nur 208.000 Zuschauer - das reichte für Platz drei der deutschen Kinocharts.
An der Spitze bleiben auch in der dritten Woche "American Pie: Das Klassentreffen" und "The Avengers", wobei in Deutschland auch weiterhin die Komödien-Fortsetzung mit Jason Biggs mehr Zuschauer (diesmal 235.000) hat als das Superhelden-Spektakel (215.000 Kinogänger). Das Fachblatt "Blickpunkt:Film" weist darauf hin, dass nach Umsatzzahlen erneut "The Avengers" vorne liegt, was hauptsächlich den 3-D-Zuschlägen geschuldet sein dürfte.
Neben "Dark Shadows" schaffte es ein weiteres TV-Serien-Remake in die Top-Five der deutschen Kinocharts: "21 Jump Street" wollten 118.000 Zuschauer sehen, was für Rang vier reicht. Auch auf den Plätzen acht bis zehn platzierten sich Neustarts. Jeweils 25.000 Tickets wurden verkauft für Sönke Wortmanns Komödie "Das Hochzeitsvideo" und Ralf Huettners Selbstfindungsgeschichte "Ausgerechnet Sibirien". Der französisch-amerikanische Actionfilm "Lockout" kam auf 20.000 Zuschauer.
feb/AP/Reuters