Postpunk-Legende Joy-Division-Begleiterin Annik Honoré ist tot
Sie war eng mit Joy Division verbandelt und bereitete Elektrobands wie Front 242 den Weg zum Erfolg. Die Belgierin Annik Honoré war wichtiger Motor für experimentelle und elektronische Popmusik. Jetzt ist sie im Alter von 56 Jahren gestorben.
Hamburg - Journalistin, Label-Gründerin, Konzertveranstalterin: Die Belgierin Annik Honoré hatte auf ganz unterschiedliche Weise Einfluss auf die Musik der späten Siebziger- und frühen Achtzigerjahre. Am bekanntesten aber wurde sie durch ihre Beziehung zu Ian Curtis von Joy Division. Nachdem sie 1979 ein Konzert für die Band organisiert hatte, begann sie eine Affäre mit dem verheirateten Sänger. Curtis, der schon lange an Depressionen gelitten hatte, nahm sich 1980 das Leben.
Der Rockfotograf und Filmemacher Anton Corbijn drehte über Joy Division und die Beziehung zwischen Curtis und Honoré den Film "Control" . Gespielt wurde Honoré darin von der deutschen Schauspielerin Alexandra Maria Lara im flotten Postpunk-Chic.
Nach dem Tod des Sängers etablierte sich Honoré als eine wichtige Antriebskraft für dunkle und experimentelle Popmusik. So war sie Mitbegründerin des stilprägenden Labels Les Disques du Crépuscule, wo wichtige Vertreter elektronischer Musik und des Industrial Rock Platten rausbrachten. Etwa Tuxedomoon, Cabaret Voltaire oder Josef K. Für das Electronic-Body-Music-Ensemble Front 242 stellte sie die Weichen zum weltweiten Erfolg.
Wie unterschiedliche französische und belgische Seiten im Netz berichten, erlag Annik Honoré am Donnerstag den Folgen einer schweren Krankheit. Sie wurde 56 Jahre alt.
cbu