Fernsehpause für Gottschalk Einfach mal abschalten
Hinfallen, aufstehen, weitermachen: Das Fernsehjahr 2012 war hart für Thomas Gottschalk. Nach viel Kritik für "Gottschalk Live" und sinkenden Quoten beim RTL-"Supertalent" will der Moderator jetzt einfach "mal einige Monate vom Bildschirm verschwinden".
Hamburg/Berlin - Das TV-Jahr für Thomas Gottschalk war lausig. Erst missriet sein Ausflug ins ARD-Vorabendprogramm mit seiner neuen Sendung "Gottschalk Live", dann sanken mit ihm und Michelle Hunziker als weiterem Neuzugang in der Jury auch die Quoten des "Supertalents". Grund genug, sich zurückzuziehen und in Ruhe nachzudenken.
"RTL und ich hatten viel Spaß zusammen," sagte Gottschalk SPIEGEL ONLINE, "und wir haben uns mit dem Finale des 'Supertalents' keineswegs von einander verabschiedet." Wie seine Zukunft bei dem Sender aussehen wird, will er sich offenbar aber noch überlegen: "Ich werde allerdings jetzt erst mal einige Monate vom Bildschirm verschwinden, und ob ich danach als Supertalent oder beim 'Supertalent' wieder auftauche, wird sich in der Zwischenzeit klären."
Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor kolportiert, dass der Moderator bereits nach einer Staffel als Juror bei der Castingshow "Das Supertalent" aussteige. Als Grund habe der 62-Jährige die geringe Anzahl der Live-Shows genannt, berichtete das Boulevard-Blatt in seiner Montagsausgabe. Die Beteiligten selbst hingegen wiesen die Spekulationen zurück. "Das stimmt nicht", zitierte die Zeitung Gottschalk. "Ich überlege noch." Auch ein RTL-Sprecher sagte, dass die Gespräche mit dem Moderator noch andauerten.
Gottschalk war im Herbst zu RTL gewechselt, um dort an der Seite von Dieter Bohlen und Michelle Hunziker die Show zu moderieren. Einen Abfall der Quote konnte er jedoch nicht verhindern. In der aktuellen Staffel schalteten im Schnitt etwas mehr als fünf Millionen Zuschauer ein. Im Jahr zuvor waren es noch 6,67 Millionen Zuschauer gewesen, 2010 sogar knapp acht Millionen Zuschauer.
Schon früher im Fernsehjahr 2012 musste sich Gottschalk gegen viel Kritik zur Wehr setzen. Erst scheiterte er mit seiner Vorabendshow "Gottschalk Live", dann ging "Wetten, dass..?"-Erfinder Frank Elstner hart mit ihm ins Gericht.
Derzeit befindet sich Gottschalk noch in Verhandlungen mit der ARD über eine neue Abendshow. Nach Vorstellungen von WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff soll das neue Projekt bereits in der ersten Jahreshälfte 2013 auf den Bildschirm kommen. WDR-Intendantin Monika Piel wünscht sich Gottschalk für den Samstagabend. Als Sendeplatz könnte bei der ARD auch der Donnerstagabend in Frage kommen. Gottschalk selbst könnte sich ähnlich wie sein Freund und Kollege Günther Jauch offenbar vorstellen, gleichzeitig für die öffentlich-rechtliche ARD und den Privatsender RTL aufzutreten.
bos/kuz/dpa/dapd