Krimi-Vote Wie fanden Sie den Transgender-"Polizeiruf"?
Das Finale geriet aus dem Ruder. Aber als Transgender-Melodram kam der "Polizeiruf" aus Magdeburg überraschend glaubhaft daher. Oder sind Sie anderer Meinung?
Am Ende wurde es im Magdeburger "Polizeiruf" ein bisschen überkandidelt: Der Mörder, ein alternder Polizei-Ausbilder, bat Ermittlerin Doreen Barsch um einen "ehrenvollen Tod" und zwang sie durch eine umständlich inszenierte Erpressung dazu, ihn zu erschießen. Brasch gab die einzig richtige Antwort: "So ein Quatsch. Herr Meyer, das ist mir zu theatralisch."
Das Finale geriet etwas aus dem Ruder, aber der Plot um eine transsexuelle Blumenverkäuferin, die zwei junge Frauen ermordet haben sollte, nahm seinen schwierigen Stoff ernst und ging in Sachen Transgender-Thematik soweit wie kein Sonntagskrimi zuvor.
In unserer Kritik schrieben wir: "Zugegeben, der in Raucherkneipen, Bordellen und Sparkassen-Restaurants spielende 'Polizeiruf' ist kein Spektakel; es gibt Momente, da quietscht es im Getriebe, um den identitätspolitischen Subtext in den Krimi-Plot zu bringen. Doch als Grußadresse des Mainstream-Fernsehens an eine Gesellschaft der offenen Geschlechtsentwürfe hält er einige überraschend glaubwürdige, überraschend zärtliche Momente parat." Wir gaben 8 von 10 Punkten. Wie ist ihre Meinung?
Die nächste Folge des Magdeburger "Polizeiruf" ist bereits abgedreht. Sie trägt den Titel "Mörderische Dorfgemeinschaft" und wird die letzte mit Matthias Matschke als Kommissar Dirk Köhler sein. Wie man hört, gab es auf dem Set immer wieder Stress zwischen ihm und seiner Spielpartnerin Claudia Michelsen.
Seinen Abgang erleichtert hat Matschke sein Krimi-Engagement bei der Senderkonkurrenz, dem ZDF. Dort spielt er die Titelrolle in der Reihe "Professor T.". Ende letzten Jahres wurde eine dritte Staffel fertiggestellt.
cbu