Gottschalk-Comeback "Bin nun mal Clown von Beruf"
Gerade erst scheiterte er im ARD-Vorabend, doch Thomas Gottschalk kann sich eine Rückkehr zum Ersten vorstellen. Das sagte er im Interview mit dem SPIEGEL. Er freue sich darauf, mit Dieter Bohlen die Jury der RTL-Show "Das Supertalent" zu übernehmen: "Ich bitte zum Tanz der taumelnden Titanen."
Hamburg - Gottschalk sagte im SPIEGEL-Interview, er habe der WDR-Intendantin Monika Piel "konkret angeboten, für Showformate im Ersten zur Verfügung zu stehen". Sein Abgang sei "kein Abschied im Zorn" gewesen. Zugleich kritisierte Gottschalk aber: "Das Beil fiel ziemlich schnell. Ich war noch keine drei Monate auf Sendung, da zitierte der SPIEGEL bereits einen ARD-Intendanten, der von mir als 'Dead Man Talking' sprach", sagte er. "Fand ich durchaus lustig, aber jetzt ist der Totgeglaubte halt woanders wiederauferstanden. Halleluja!" Die ARD hatte die quotenschwache Talksendung "Gottschalk Live" Anfang Juni eingestellt.
Demnächst wird Gottschalk gemeinsam mit seiner einstigen "Wetten, dass ?"-Assistentin Michelle Hunziker in die Jury von Dieter Bohlens RTL-Castingshow "Das Supertalent" wechseln. Dort will er sich nun "auf wirkliche Talente" konzentrieren und "den Freakpart notfalls selbst übernehmen". Er habe nichts gegen Talentshows, nur gegen Castingshows, "bei denen unterbelichteten Halbwüchsigen weisgemacht wird, sie sind zeit ihres Lebens reich und berühmt, wenn sie gewinnen".
Gottschalk sagte, er freue sich auf seinen neuen Show-Kollegen Dieter Bohlen. "Jetzt bitte ich eben zum Tanz der taumelnden Titanen. Das kann sehr lustig werden." Bohlen habe ihm schon früh per SMS signalisiert, dass er gern mit ihm zusammenarbeiten würde. Er habe sich "keineswegs wie ein Kotzbrocken verhalten". Die "Bild"-Zeitung hatte spekuliert, dass Bohlen den alten Widersacher Gottschalk nicht permanent an seiner Seite haben wolle.
Ans Aufhören denkt Gottschalk nicht: "Genscher macht noch Politik, Walser schreibt Bücher, und Beckenbauer ist für den Fußball unterwegs. Warum soll ich nicht in ein Mikrofon quatschen, solange man mir eins hinhält?", sagte Gottschalk im SPIEGEL. "Unser Geschäft ist ein Wanderzirkus, und ich bin nun mal Clown von Beruf."
Auf die Frage, wie man im Showgeschäft in Würde altern könne, antwortete der Entertainer: "Wer in Würde altern will, sollte nicht ins Showgeschäft gehen, sondern Papst werden. Aber da habe ich früh die Abzweigung verpasst."
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