Großbritannien Goldschatz im Schulklavier
Ein Rentnerpaar schenkte einer britischen Schule ein Klavier - ohne zu wissen, welcher Schatz darin steckte.
Jahrelang ahnte niemand, was sich im Hohlraum eines 110 Jahre alten Schulklaviers im britischen Shropshire befand - bis sich der Klavierstimmer Martin Backhouse über den schweren Anschlag des Instruments wunderte. Er baute die Tasten aus und fand mehrere Stoffbeutel mit 913 Gold- und Silbermünzen. Geschätzter Wert: 330.000 bis 550.000 Euro.
Diese Münzen wurden jetzt offiziell zum Schatz erklärt, wie die Zeitung "The Guardian" am Donnerstag berichtete. Denn trotz monatelanger Recherchen konnte der rechtmäßige Besitzer nicht ausfindig gemacht werden. Die Schule, das Bishop's Castle Community College, darf sich deshalb vermutlich über einen ungeahnten Geldsegen freuen.
In der Regel teilten sich Finder und Besitzer eines Schatzes die Belohnung, die sich am Wert des Schatzes bemisst, heißt es im "Guardian". Die genaue Summe war zunächst nicht bekannt. Ärgerlich für ein Rentnerpaar, das der Schule das Klavier erst vor einem Jahr geschenkt hatte. Es hatte das Instrument rund 30 Jahre in seinem Besitz, ohne etwas von den Münzen zu ahnen, und geht nun vermutlich leer aus.
Schatz im Schulsafe
Die Schule hatte die Münzen "nach dem ersten Schock" in den Schulsafe geschlossen. Fachleute versuchten danach herauszufinden, wer das Geld in dem Instrument versteckt hatte, konnten das Rätsel aber trotz intensiver Recherchen nicht lösen. So viel fanden sie jedoch heraus:
Die Münzen wurden in den Jahren 1847 bis 1915 geprägt und vermutlich frühestens Ende der 1920er Jahre in dem Klavier versteckt, wie eine mit eingepackte Werbeanzeige aus der Zeit belegt. Es handle sich vermutlich um die "Ersparnisse eines ganzen Lebens" und sicher um den größten derartigen Fund in Großbritannien, wie das Britische Museum mitteilte.
fok/dpa/afp