Spaniens Studenten in der Euro-Krise Adiós, Erasmus!
Das Geld für Auslandsaufenthalte wird knapp in Spanien: Erhielten Studenten früher bis zu 800 Euro pro Monat, wird der Zuschuss jetzt stark zusammengestrichen. Können die Spanier trotzdem ihren Titel als Erasmus-Europameister verteidigen?
Die Euro-Krise bekommen jetzt auch spanische Studenten zu spüren, die mit dem Erasmus-Programm ins europäische Ausland gehen wollen. Das wirtschaftlich angeschlagene Land kürzt die nationalen Zuschüsse für seine weltoffenen Studenten.
Bis zu 800 Euro erhielten die jungen Spanier bisher pro Auslandsmonat, bezahlt aus der Kasse ihrer Heimatregion. Das soll nun deutlich weniger werden - und den Verhältnissen in anderen Ländern angeglichen werden, wo die Zuwendungen in der Regel wesentlich knapper ausfallen. Deutsche Erasmus-Studenten beispielsweise werden laut DAAD nur mit durchschnittlich 200 Euro im Monat unterstützt.
Angesichts der bisherigen Top-Förderung in Spanien erklärt sich, warum das Land jedes Jahr mehr als 36.000 Studenten ins Ausland schickte, mehr als jeder andere Staat der Europäischen Union. Das könnten jetzt weniger werden, schließlich haben viele Familien auch kein Geld mehr, um ihren Kindern finanziell auszuhelfen.
Siegbert Wuttig vom DAAD ist aber optimistisch: "Vielleicht bleiben viele Spanier trotzdem mobil, weil sie abwägen: Ein Auslandssemester wird zwar teurer, eröffnet aber auch Jobchancen für später."