Hessen Student nach Satire-Wahlkampf verurteilt
Der Student Henricus Pillardy, 23, wetteiferte in einem Satire-Wahlkampf um ein Bürgermeisteramt in Hessen. Nun muss er eine Geldstrafe zahlen. Wegen Wählertäuschung.
Das Landgericht Kassel hat einen Studenten aus Nordhessen wegen Wählertäuschung verurteilt. Als der 23-jährige Henricus Pillardy vor zwei Jahren um das Amt des Bürgermeisters in der Kleinstadt Volkmarsen ums Bürgermeisteramt kandidierte, habe er acht Bürger nicht über seine wahren Absichten informiert, befand das Gericht am Donnerstag.
Damit ist ein früherer Freispruch des Amtsgerichts Korbach aufgehoben. Die Strafe fiel dennoch eher mild aus: Pillardy muss 500 Euro zahlen. Der Philosophiestudent akzeptierte die Strafe: "Ich glaube, das ist fair", sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Damit geht ein skurriles Verfahren zu Ende, das an einen ebenso skurrilen Wahlkampf anschloss: Pillardy trat 2016 als Bürgermeisterkandidat gegen den etablierten Amtsinhaber an, nicht weil er den Job wirklich wollte, sondern um "die Politik in der Provinz zu karikieren", wie er damals sagte.
Doch die Art, wie er Unterschriften für seine Kandidatur sammelte, hatte ein Nachspiel: Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft täuschte er Einwohner mit "Methode und Vorsatz", indem er vorgab, Stimmen für den Erhalt eines Jugendraums und eines Schwimmbads zu sammeln. In mindestens acht Fällen waren die Bürger nicht darüber informiert, dass Pillardy die Unterschriften brauchte, um für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, urteilte das Landgericht Kassel.
Bei der Wahl erhielt Pillardy 4,7 Prozent der Stimmen.
lov/dpa