Apple App Store bekommt Werbung in den Suchergebnissen
Wer in Apples App Store nach dem Namen eines Programms oder Spiels sucht, weiß oft genau, was er finden will. Bald jedoch könnte ihn als erstes Suchergebnis ein Werbebanner für eine ganz andere App erwarten.
Apple wird ab Anfang August auch im deutschen App Store Werbung in den Suchergebnissen anzeigen. App-Entwickler sollen so eine Möglichkeit erhalten, direkt in der App-Suche für ihre Produkte zu werben, teilt das Unternehmen mit. Bislang gab es die Werbung nur in einigen anderen Ländern wie den USA und Großbritannien.
Für Kunden bedeutet das: Statt der gesuchten App erscheint künftig als erstes Suchergebnis möglicherweise eine Werbeeinblendung für eine andere App. Diese Anzeige unterscheidet sich durch einen hellblauen Hintergrund und eine "Anzeige"-Kennzeichnung von anderen Suchergebnissen. Was Nutzer wirklich gesucht haben, finden sie dann unterhalb der eingeblendeten Werbung. Mit den Anzeigen dürfen Entwickler nur für iOS-Apps werben, die bereits im App Store vorhanden sind.
Welche Nutzer welche Werbung eingeblendet bekommen, richtet sich laut dem Magazin "Mac & i" nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Gerätetyp oder Standort der Nutzer. Aber auch das Download-Verhalten spiele ein Rolle.
Schon jetzt Ärger um Anzeigen
Apple selbst versichert, dass für das Werbeprogramm keine Profilbildung von Nutzern erfolgt, auch würden keine persönlichen Daten an die Werbekunden weitergegeben. An den Werbeeinblendungen findet sich "Mac & i" zufolge ein Button, der sich antippen lässt: So können Nutzer erfahren, warum ihnen eine bestimmte Anzeige gezeigt wurde.
In den USA steht Apples neue und für den Konzern sicherlich lukrative Werbefläche bereits in der Kritik, weil Nutzer, die nach dem Actionspiel "Fortnite" suchten, als erstes Werbung für den direkten Konkurrenten "PUBG Mobile" gezeigt bekamen. Das war Tim Sweeney aufgefallen, der mit Epic Games die Firma hinter "Fortnite" gegründet hat.
Sweeney präsentierte auf Twitter noch weitere nur aus Werbekundensicht sinnvolle Anzeigenplatzierungen: So bekam etwa Walmart-Werbung ausgespielt, wer nach "Amazon Prime Video" suchte. Und wer "iTunes" eintippte, der landete beim Konkurrenten Amazon Music. "Dem Store sind Werbeeinnahmen wichtiger als die Absicht des Kunden", schimpfte Tim Sweeney.
mbö/dpa