Facebook-Neuerung: Der Messenger bekommt Stories-Funktion
Neuerung für Chat-AppFacebooks Messenger bekommt Stories-Funktion
Snapchat hatte sie als Erstes, Instagram kopierte sie, WhatsApp später auch: Per Stories-Funktion können Nutzer ihre Tageshöhepunkte festhalten. Jetzt zieht Facebooks Messenger nach.
Ein knappes "Yay" - so endet ein neues Facebook-Werbevideo. Vermutlich soll das cool-ironisch klingen. Die fehlende Euphorie des Ausrufs ließe sich aber auch mit der neuen Funktion erklären, die Facebook in dem Video für seinen Messenger angekündigt hat.
Sie heißt Messenger Day und ist vieles, aber nicht überraschend. Facebook schreibt, mit Messenger Day könnten Nutzer der App "künftig Bilder, Videos und persönliche Nachrichten mit allen oder ausgewählten Freunden für 24 Stunden teilen". Wer die Inhalte zu sehen bekommt, lässt sich vorher einstellen.
Facebook
Facebook hätte auch schreiben können: Der Messenger bekommt eine Stories-Funktion, wie man sie in ähnlicher Form vom Konkurrenten Snapchat kennt. Und nicht nur von dort, sondern mittlerweile sogar von den Facebook-Töchtern Instagram und WhatsApp, die der Erfolg von Snapchat zu ganz ähnlichen Funktionen inspirierte. Weiter ausgedehnt wird die Funktion aktuell erst einmal nur auf den Facebook Messenger, nicht den Rest von Facebook.
Der Messenger hatte sich erst im Dezember mit einer neuen Kamerafunktion Snapchat angenähert. Die großen Apps scheinen mittlerweile weniger auf klare Unterscheidungsmerkmale als auf ein Set bewährter und mehr oder weniger gleicher Grundfunktionen zu setzen.
Zum Durchklicken: Zehn Ideen für neue Funktionen, die wir uns wirklich für Messenger wünschen würden.
VIP-Funktion für wichtige Kontakte
Manche Nachrichten sind einfach wichtiger als andere. Daher wäre es wünschenswert, wenn sich einige Kontakte als VIP markieren ließen, damit deren Mitteilungen bevorzugt behandelt werden. Nach dem Motto: Wenn der Staubsaugervertreter nach der Mutter schreibt, steht trotzdem die Nachricht der Mutter - die natürlich VIP ist - oben. Die besonders wichtigen Nachrichten könnten beispielsweise weiter vorn oder prominenter angezeigt werden, oder durch bestimmte Farben oder Signale auffallen. VIP-Funktionen gibt es schließlich auch in jeder Kontakte-App.
Drunk-Modus für späte Stunden
Manche Apps sind ganz schön kompliziert. Bei Facebook likt man schnell das Falsche, bei WhatsApp startet ein vorschneller Tipper einen Anruf. Vor allem für Situationen, in denen man nicht mehr ganz nüchtern ist, wäre ein Drunk-Modus praktisch, der die App auf die simpelsten Funktionen beschränkt. Die Buttons könnten größer sein als sonst und es könnte noch einmal extra gefragt werden, ob man etwas Bestimmtes wirklich tun will. Auf Wunsch ließe sich der Drunk-Modus grundsätzlich nachts aktivieren, und ebenso könnte der Modus - nüchtern konfiguriert - einem alle Kontaktaufnahmen zu Ex-Partnern verwehren.
Zusätzlicher Passwortschutz
Manchmal kommt es im Alltag doch vor, dass man sein Handy kurz weitergibt, beispielsweise an die Kinder oder Arbeitskollegen. Damit nicht jeder in den Nachrichten stöbern kann, wäre ein zusätzlicher, optionaler Passwortschutz für Messenger-Apps sinnvoll - den man am besten individuell in jeder App aktivieren kann. Denn was bringt einem etwa die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von WhatsApp, wenn im unglücklichsten Fall doch jeder die jüngsten Chatnachrichten lesen kann, der das Handy kurz in die Hand bekommt?
"Dies ist kein Selfie"-Kamera
Zahlreiche Leute versuchen per Selfiestick Bilder zu machen, die nicht wie Selfies aussehen. Vermeiden wollen sie vor allem die typische Selfie-Optik, samt ausgestrecktem Arm im Bild. Dabei, den nervigen Stick loszuwerden, könnte auch eine Kamerafunktion helfen, wie Forscher sie schon testen. Dank einer solchen Funktion könnten Winkel zurechtgerückt und die Abgebildeten wie bei klassischen Porträts ins Licht gesetzt werden. Das wäre auch hilfreich für Nutzer, die nicht zugeben wollen, dass sie zum Aufnahmezeitpunkt ganz allein waren und das Bild selbst machen mussten.
Timing-Funktion für Musik und Video
Mit Freunden zur selben Zeit dasselbe schauen oder hören, ist immer noch ein Krampf, wenn man nicht am selben Ort ist. Praktisch wäre es, per Messenger eine Art Countdown-Link verschicken zu können, der bei allem Empfänger zur gleichen Zeit etwa eine Spotify-Playlist oder einen Netflix-Stream öffnet. So könnte man im Folgenden über das Gesehene und Gehörte diskutieren, ohne dass einer den anderen zeitlich weit voraus ist oder dass einer komplett hinterherhinkt. Idealerweise ließe sich per Link-Konfiguration auf Wunsch zum Beispiel auch festlegen, dass der Film für alle direkt bei einer bestimmten Stelle beginnt.
Kuppelfunktion für globale Freundschaften
Mit Messengern kann man extrem einfach mit Nutzern auf der ganzen Welt kommunizieren. Wäre es nicht toll, ab und an auch mit Nutzern, die man noch nicht kennt, in Kontakt zu treten? Die chinesische App WeChat setzt schon auf so eine Idee, und sie sollte weiter verbreitet sein. Wer die optionale Kuppelfunktion aktiviert, etwa unter Angabe seiner Fremdsprachenkenntnisse und Standortwünsche, könnte sich mit ein wenig Glück bald in spannenden internationalen Chats wiederfinden.
Einfach aktivierbare Nutzungslimits
Eine Anwendung wie Facebook frisst zu viel Zeit? Praktisch wäre es, wenn man sich in jeder App mit großem Zerstreuungspotenzial selbst Nutzungslimits setzen könnte: etwa im Stil von maximal X App-Aufrufen pro Tag oder einer maximalen Aktivität von X Minuten. Bisher geht so etwas nur mit externen Programmen. Für Wichtiges, aber schwer Vorhersehbares wie Nachrichten von Freunden könnte es auch Ausnahmen geben - bei Facebook könnte das Limit etwa nur die Timeline, nicht den Chat betreffen.
Chatzeit begrenzen
Viele Gruppenchats mit Kollegen ufern aus. Eine Möglichkeit, um die Produktivität zu steigern, wäre es, die Chatzeit vorher per Timer festlegen zu können - unter Zeitdruck arbeitet es sich häufig am effektivsten. Die Teilnehmer legen sich eine bestimmte Maximaldauer für den Chat fest, eine Minute vor Ablauf wird ein Countdown sichtbar. Nach Ablauf der Zeit schließt sich der Dialog automatisch und ein Protokoll wird per E-Mail an alle Teilnehmer verschickt.
Livestream vom Handybildschirm
Nicht nur, wenn die Eltern aus der Ferne nach Smartphone-Hilfe fragen, wäre diese Funktion praktisch: Man sollte einfach zeigen können, welche Aktionen man gerade auf dem Smartphone-Bildschirm ausführt. Per Screenshot lässt sich nur ein kurzer Moment einfangen, eine Art direkt im Messenger teilbarer Spontan-Livestream wäre gerade auch im beruflichen Umfeld hilfreich. Am besten samt Audiostream, sodass man etwa erklären kann, wo man gerade hintippt. Und man kann auch schneller Fotos präsentieren.
Verfügbar sein soll Messenger Day unter Android und iOS weltweit von Donnerstag an. Facebook weist darauf hin, dass die neueste Version der App benötigt wird. Ist die Funktion erst einmal freigeschaltet, erreicht man sie, indem man den Messenger aufruft und auf den Kamera-Button tippt.
Alternativ führt eine Leiste oben im Nachrichteneingang zum Ziel. Eigene Bilder oder Videos für Day können mit Stickern verziert werden, ebenso kann man zeichnen oder Text einfügen.
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Nach dem Aufnehmen können die Aufnahmen auf Wunsch direkt im Day-Bereich ablegen. Auch eigene Inhalte aus Chats lassen sich per Antippen zu Day transferieren, wie die hier gezeigten Werbe-Screenshots zeigen. "Da alle Inhalte nach 24 Stunden verschwinden, können beliebig viele Bilder und Videos geteilt werden", schreibt Facebook.