Blockierfunktion Twitter knickt nach Nutzer-Protesten ein
Kehrtwende binnen weniger Stunden: Twitter reagiert auf die Kritik seiner Nutzer und nimmt Änderungen bei der Blockierfunktion wieder zurück.
Mit einer Änderung seiner Software wollte der US-Konzern Twitter Stalking-Opfer besser schützen. Wenn der Besitzer eines Twitter-Kontos einen unangenehmen Störer blockiert, sollte diese Person das nicht mehr erfahren.
Twitter hatte die Blockierfunktion so verändert: Wenn ein Blockierter dem Blockierenden eine Nachricht schreibt, sieht der Empfänger diese gar nicht - die Inhalte landen im Nirwana. Der Blockierte sollte von Twitter keinen klaren Hinweis mehr darauf erhalten, wer ihn gesperrt hat. Zudem konnten früher blockierte Nutzer davon abgehalten werden, ihrem Opfer auf der Mikroblogging-Plattform zu folgen. Unter der neuen Richtlinie konnten sie aber die Tweets der Opfer wieder einsehen.
Diese Änderung hat einige Twitter-Nutzer verärgert. Ihre Kritik: Der störende Nutzer bekommt kein klares Stopp-Signal mehr, er spürt keine Sanktionen.
Nach Angaben von Twitter sollte die Änderung ursprünglich Opfer noch besser vor Belästigungen schützen. Blockier-Versuche hätten Angreifer oft aufgestachelt. Racheaktionen wären oft die Folge gewesen. Twitter-Chef Dick Costolo sprach von der Funktion als einer Änderung, die sich viele Opfer von Cyber-Mobbing vom Unternehmen gewünscht hätten.
Doch nach der Kritik ruderte das Unternehmen schon am Donnerstag wieder zur ursprünglichen Einstellung zurück. In einer Sondersitzung noch in der Nacht vom Donnerstag diskutierten die Twitter-Chefs über das Thema und beschlossen den Schritt. Twitter Vizepräsident Michael Sippey sagte im Twitter-Blog dazu: "Wir wollten nie eine Neuerung einführen, die das Sicherheitsgefühl unserer Nutzer verschlechtert". Alle vor der Umstellung erstellten Blockaden seien wieder in dem alten Umfang aktiv, teilte er mit.
kpg