Workshop Den Raspberry Pi zum Kamera-Computer ausbauen
Mit einer Kamera bestückt, kann der Bastler-Computer Raspberry Pi Gesichter erkennen, Zeitrafferfilme aufzeichnen und vieles mehr. Der Einbau der günstigen Mini-Linse ist schnell erledigt.
Obwohl zeitgleich mit dem Raspberry Pi vorgestellt, kann man die Raspberry-Pi-Kamera erst seit Mai 2013 bestellen. Nach dem Auspacken wundert man sich, wie klein und leicht das Foto- und Filmmodul ist: Die Größe der Platine entspricht einer SD-Karte, die Bauhöhe inklusive Objektiv entspricht mit neun Millimetern drei aufeinanderliegenden Ein-Euro-Münzen.
Für den Anschluss an den Raspberry Pi ist an der Platine des Kameramoduls ein rund 15 Zentimeter langes Flachbandkabel angebracht, das in den CSI-Anschluss des Raspberry Pi passt.
Die technischen Werte des Fotosensors sind in mit denen eines billigen Smartphones vergleichbar. Er zeichnet Standbilder mit fünf Megapixeln und Videos entweder in 1080p oder 720p sowie im betagten VGA-Format (640 × 480) auf. Nach dem Einstecken des Flachbandkabels müssen Sie noch etwas Software installieren, bevor Sie die Kamera in Betrieb nehmen können.
Betriebssystem und Firmware auffrischen
Es müssen sowohl das Betriebssystem als auch die Firmware des Rechners auf den aktuellen Stand gebracht werden, sofern das noch nicht geschehen ist. Für das weit verbreitete Raspbian nutzen Sie folgende Kommandos, um die Software aufzufrischen und die Kamera in Betrieb zu nehmen:
sudo -s
apt-get update
apt-get upgrade -y
apt-get install git-core -y
wget https://raw.github.com/Hexxeh/rpi-update/master/rpi-update -O /usr/bin/rpi-update
chmod +x /usr/bin/rpi-update
rpi-update
Das Aktualisieren des Betriebssystems kann abhängig von der Anzahl der bereits installierten Pakete sowie der zur Verfügung stehenden Bandbreite eine Weile dauern. Zu guter Letzt wird die Firmware auf den aktuellen Stand gebracht.
Sind die Software-Pakete sowie die Firmware für den Raspberry Pi aktualisiert und die notwendigen Treiber für die Kamera installiert, führen Sie einen Neustart durch, indem sie folgendes Kommando eingeben:
sudo reboot
Anschließend überprüfen Sie den Versionsstand mit dem Befehl:
uname -a

Nach Abschluss der Installation ist ein Neustart des Raspberry Pi per Kommando sudo reboot empfehlenswert, um sämtliche benötigten Dienste zu initialisieren
Inbetriebnahme des Kameramoduls
Nach dem Einspielen des Raspbian-Updates steht im Konfigurationswerkzeug raspi-config der neue Menüpunkt Enable Camera zum Einschalten der Kamera zur Verfügung.

Nach dem Neustart des Raspberry Pi starten Sie per Kommandozeile das Konfigurationswerkzeug raspi-config
Im nächsten Schritt legen Sie im Menü bei Advanced Options und dem Untermenü Memory Split fest, wie viel Grafikspeicher für den Grafikprozessor zur Verfügung stehen soll. Hier lautet die Empfehlung, je nach Raspberry Pi die Hälfte des vorhandenen Arbeitsspeichers dafür zu nutzen. In diesem Beispiel - im Einsatz ist ein mit 256 MB ausgestatteter Raspberry Pi, Modell A - bekommt der Grafikchip demnach 128 MB Arbeitsspeicher zugeordnet.

Nach der Zuordnung von 128 MB Grafikspeicher schließen Sie den Vorgang ab, indem Sie mit der Tab-Taste zur Ok-Schaltfläche navigieren
Dieser Text ist ein gekürzter Auszug aus dem Buch "Foto und Video mit Raspberry Pi" von E. F. Engelhardt.