Sony Xperia Go Beinahe ein Outdoor-Handy
Staubgeschützt, wasserdicht, kratzfest und trotzdem schick: Mit dem Xperia Go will Sony ungeschickten Pechvögeln ein Handy liefern, das sie schon immer haben wollten - wären da nicht ein paar kleine Einschränkungen.
So sollten alle Outdoor-Handys aussehen: Schlank wie ein iPhone, klar gestaltet und tadellos aus hochwertigem Material zusammengebaut. Beim Xperia Go hat Sony diesen Kunstgriff geschafft. Allerdings bezeichnen die Japaner das Go nicht als Outdoor-Modell - "robust" sei es, für "jeden Anlass" geeignet. Die Vorsicht ist vielleicht dem Umstand geschuldet, dass außen keine hässlichen Gummiarmierungen das Go bei Stürzen schützen. Aber das macht nichts, haben wir festgestellt. Man kann das kleine Sony auch so ganz ordentlich durch die Gegend werfen, ohne dass es Schaden nimmt.
Dazu trägt auch der von Sony als kratzfest bezeichnete Bildschirm bei. Weder Schlüssel in der Jackentasche, noch Fallübungen auf steinigem Untergrund konnten ihm Schrammen zufügen. Der schwarze Kunststoff-Rückendeckel ist nicht ganz so widerstandfähig, aber immerhin fallen auf der aufgerauten Oberfläche Kratzer kaum auf, leichte Kinken kann man einfach wegreiben.
Besonders am Go ist, wie gut es sein Innenleben von der Außenwelt abschirmt. Wenn man den Rückendeckel abnimmt, findet sich darunter keine noch so kleine Öffnung, keine Ritze. Das komplette Innenleben ist hermetisch abgedichtet und verschraubt. USB- und Kopfhöreranschluss sowie der microSD-Steckplatz sind mit Gumminippeln verschlossen, die Sim-Karte wird über einen Metallschieber eingesetzt. Sehr lobenswert: Weil nur Mini-Sim-Karten ins Go passen, legt Sony einen Adapter für Micro-Sims bei.
Das Versprechen wird eingelöst
Beim ersten Einschalten beeindruckt das kleine Go erst mal mit einem tiefen Schwarz und kräftigen Kontrasten auf seinem Bildschirm. Noch bevor der Homescreen angezeigt wird, erscheint eine Warnmeldung, die darauf hinweist, dass man alle Anschlüsse und Abdeckungen schließen sollte, damit das Gerät wirklich wasserfest wird. Gut, dass man diese Meldung abschalten kann.
Bei unseren Tests erwies sich das Xperia Go dann tatsächlich als ausgesprochen wasserfest. Wobei man es mit dem Wasser nicht übertreiben sollte. Laut Sony ist das Gerät nach der Norm IP-67 zertifiziert. Demnach muss es staubdicht sein und bis zu 30 Minuten in einer Wassertiefe von einem Meter schadlos überstehen. Bei uns wies es auch nach mehreren Stunden in einem Wasserglas und einer kräftigen Wäsche unterm Wasserhahn keine Probleme auf. Dieses Versprechen hält es also.
Alte Android-Version
Und doch teilt es Probleme, die die meisten uns bekannten Outdoor-Handys mit sich herumschleppen. Da ist zum einen der Bildschirm, der zwar schöne Kontraste zeigt, aber mit 480 x 320 Pixeln eine heutzutage viel zu niedrige Auflösung hat. Da fällt es sogar schwer, die Qualität der Schnappschüsse zu beurteilen, die man mit der integrierten 5-Megapixel-Kamera gemacht hat.
Stöbert man in den vorinstallierten Apps, passen bloß drei Reihen Icons auf das Display. Mindestens ebenso bedauerlich ist, dass Android in der veralteten Version 2.3.7 (aktuell ist Version 4.1) installiert ist. Dass es dafür noch signifikante Updates geben wird, ist unwahrscheinlich. Wer sich ein Go zulegt, sollte also nicht die neueste Software mit den aktuellsten Funktionen verlangen.
Man muss das Sony Xperia Go eben so nehmen, wie es ist, dann ist es gut. Das Versprechen, robust, staub- und wasserfest zu sein, löst es weit eleganter als herkömmliche Outdoor-Handys ein. Damit bietet es sich vor allem Menschen an, die viel in der Natur unterwegs sind oder im Freien arbeiten und trotzdem ein Handy haben wollen, das auch zu Anzug und Abendkleid passt.