Fifa-Chef Hacker manipulieren Blatters Twitter-Konto
Hacker-Angriff auf die Fifa und ihren Chef Sepp Blatter: Über das Twitter-Konto des Schweizers sowie das offizielle Profil des Fußball-Weltverbands wurden mehrere Falschmeldungen verbreitet. Demnach sollte der Präsident angeblich wegen Korruptionsvorwürfen zurücktreten.
Hamburg - Die manipulierten Tweets sorgten für viel Aufsehen: Über das offizielle Nutzerprofil von Joseph Blatter und über andere Profile des Fußball-Weltverbands wurde im Kurznachrichtendienst Twitter der angebliche Rücktritt des Fifa-Präsidenten verkündet. Die Fifa hat am Montagabend erste Vermutungen bestätigt, dass einige ihrer Twitter-Konten gehackt worden seien.
"Es wurde beschlossen, dass Präsident Sepp Blatter wegen Korruptionsvorwürfen zurücktreten muss", war auf dem Account FIFAWorldCup zu lesen. Die Schmähbotschaft wurde von Hackern, die sich Syrian Electronic Army nennen, über Blatters Profil weiterverbreitet.
Außerdem posteten die Hacker ein Bild, das Blatter bei der Vergabe der WM 2022 an Katar mit Emir Hamad bin Chalifa al-Thani zeigt, und kommentierten das Foto mit den Worten: "Was soll's, wenn ich das Geld des Katar-Prinzen angenommen habe? Ich bin der Brotverdiener der Familie." Erst nach einer guten Stunde reagierte die wahre Fifa und meldete den Hacker-Angriff bei Twitter. Bei Zweifeln an Meldungen der Fifa solle man demnach Rücksprache mit dem Weltverband halten.
Die "syrische elektronische Armee" ist eine syrische Gruppe von Anhängern des umstrittenen Staatspräsidenten Baschar al-Assad, die bereits mehrmals durch Hacking-Aktionen im Netz aufgefallen ist. Unter anderem manipulierte die Gruppe die Seite der Arabischen Liga oder die Berichterstattung des arabischen Nachrichtensenders al-Dschasira. Zudem sollen die regierungstreuen syrischen Internetaktivisten gezielt die Accounts Oppositioneller auf Facebook und YouTube angreifen.
Die "syrische elektronische Armee" hingegen bezeichnet sich selbst als eine Gruppe "enthusiastischer syrischer Jugendlicher, die die massive Verzerrung der Fakten über die aktuellen Aufstände in Syrien nicht passiv hinnehmen können".
bos/dpa/sid