Regelentwurf US-Behörde will kommerzielle Drohnen erlauben - aber nur ein bisschen
Unternehmen wie Amazon drängen seit Langem darauf: In den USA sollen gewerbliche Drohnenflüge erlaubt werden. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hat nun einen Regelentwurf vorgestellt - und schließt die Auslieferung von Paketen mit Drohnen praktisch aus.
Washington - Das hatten sich Unternehmen wie Amazon sicherlich anders vorgestellt: Seit Langem drängen sie darauf, dass die US-Flugaufsichtsbehörde FAA gewerbliche Drohnenflüge erlaubt. Nun hat die FAA einen Entwurf mit Regeln für die Zulassung unbemannter Flugzeuge mit einem Gewicht von bis zu 50 Pfund veröffentlicht - und schließt die geplante Auslieferung von Paketen, Zeitungen oder Pizzen mit Drohnen praktisch aus.
Zu den Kernpunkten der Vorschläge zählt, dass die Drohnen nicht höher als etwa 150 Meter und schneller als 160 km/h fliegen dürfen, nur tagsüber und stets in Sichtweite des Piloten oder eines Beobachters am Boden. Außerdem dürfen sie nicht über die Köpfe von unbeteiligten Menschen fliegen. Damit wären Langstreckenflüge verboten - und Einsätze wie die von Amazon geplante Auslieferung von Paketen praktisch ausgeschlossen. Das berichtet die "Washington Post".
Im ersten Schritt würden wohl nur Immobilienmakler, Fotografen, Polizisten, Landwirte oder andere, die Drohnen zum Fotografieren einsetzen wollen, von den neuen Regeln profitieren. Doch die Vorschriften würden sicherlich im Laufe der Zeit gelockert und an die fortschreitende Technologie angepasst werden, heißt es in dem Bericht. Zunächst werde ohnehin die Öffentlichkeit zu den Vorschlägen angehört - ein langwieriger Prozess. Frühestens in zwei Jahren könnten die Mini-Drohnen auf breiter Front zu fliegen beginnen.
Ein Drohnenpilot muss dem Entwurf zufolge mindestens 17 Jahre alt sein und von der FAA lizenziert werden. Dafür muss er einen schriftlichen Test bestehen, die Drohne registrieren und 200 Dollar zahlen. Die Flugkünste werden laut "Washington Post" nicht getestet.
Die FAA rechnet damit, dass binnen drei Jahren nach Inkrafttreten der Regeln 7000 Unternehmen eine Drohnengenehmigung beantragen werden. Bisher hat die Behörde die kommerzielle Nutzung der Fluggeräte grundsätzlich verboten. Nur einige wenige Firmen sind ausgenommen.
Parallel zum Entwurf der FAA veröffentlichte das Weiße Haus eine Direktive von Präsident Barack Obama, nach der US-Behörden offenlegen müssen, wo sie unbemannte Fluggeräte im eigenen Land einsetzen. Außerdem wird erstmals Auskunft darüber verlangt, was sie mit der Datenflut machen, die sie bei Drohnen-Beobachtungsflügen gewinnen.
vet/dpa