IT-Forscher Das beliebteste Passwort ist immer noch viel zu einfach
Was bequem ist, kann gefährlich sein: Anhand von Online-Datenbanken haben Forscher analysiert, welche Passwörter 2015 besonders beliebt waren. Ganz vorn liegen wieder mal Klassiker.
Obwohl Datenlecks und Identitätsdiebstähle gefühlt ständig Schlagzeilen machen, benutzen viele Internetnutzer weiter unsichere Passwörter. Das beliebteste Passwort der Welt sei nach wie vor "123456", hat jetzt das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) bekannt gegeben. Die Potsdamer Forscher hatten zuvor eine Reihe ins Netz gestellter Datensätze ausgewertet.
Gern verwendet würden auch andere Zeichenfolgen, die auf der Tastatur in einer Reihe liegen, sowie Vornamen und allgemein Begriffe aus dem Wörterbuch. Auch "password", englisch für Passwort, werde oft benutzt. Spezielle Computerprogramme könnten solche simplen Kombinationen "blitzschnell ermitteln", warnte HPI-Direktor Christoph Meinel.
Die HPI-Forscher stützten ihre Angaben auf eine Analyse von mehr als 215 Millionen mitgeschnittenen Identitätsdaten, die sie seit 2011 online entdeckt hatten. Allein in diesem Jahr untersuchten sie nach eigenen Angaben fast 35 Millionen Datensätze, die von Cyberkriminellen in speziellen Internetforen veröffentlicht wurden. Diese Daten stammten demnach aus 15 verschiedenen Quellen, darunter einem Hackerangriff auf das Seitensprungportal Ashley Madison.
2015 habe es sehr viele große Datenlecks gegeben, erklärte Meinel. Dabei seien jeweils mehr als eine Million Datensätze kopiert und veröffentlicht worden. Datingportale wie Ashley Madison würden vermehrt angegriffen, da Hacker hier ein großes Erpressungspotenzial sähen.
Fünf Tipps für bessere Passwörter finden Sie hier.
mbö/dpa