Geheimdienstberater Verschlüsselung als "bester Schutz" empfohlen
Großbritanniens Premier David Cameron will verschlüsselte Kommunikation abhören - oder gleich ganz verbieten. Dabei empfahlen sogar Geheimdienstberater, Verschlüsselung einzusetzen, wie ein Snowden-Dokument belegt.
Berater des amerikanischen Geheimdienstchefs haben zum Schutz vor Hacker-Angriffen und staatlichen Attacken den Einsatz von Verschlüsselungstechnik empfohlen. Verschlüsselung sei der "beste Schutz" für Computernutzer, die private Daten absichern wollen, zitiert die britische Zeitung "Guardian" aus einem Dokument des National Intelligence Council.
Das Thema Verschlüsselung wird nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" weltweit diskutiert, unter anderem, weil Großbritanniens Premierminister David Cameron eine Abhöroption für alle Kommunikationskanäle fordert. Ende letzten Jahres hatten SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE enthüllt, wie intensiv und teils auch erfolgreich der US-Geheimdienst NSA und der britische GCHQ versuchen, verbreitete Verschlüsselungsverfahren zu knacken.
Die jetzt bekanntgeworden Unterlagen stammen laut "Guardian" aus dem Jahr 2009 - also aus der Zeit, bevor die Enthüllungen über weitreichende Internet-Spionage der Geheimdienste die Diskussion um den Einsatz von Verschlüsselung anheizten. Die Unterlagen erhielt die Zeitung vom US-Whistleblower Edward Snowden.
Den sichersten Schütz böten Systeme mit mehrstufigen Anmeldeverfahren, ähnlich der Zwei-Faktor-Authentifizierung bei bekannten Internetdiensten, so die Empfehlung von 2009. Schon damals gingen die Geheimdienst-Berater davon aus, dass die meisten Netzwerke, die von Interesse für Geheimdienste, Kriminelle oder Wirtschaftsspione seien, bereits geknackt worden seien.
mbö/dpa