Syrian Electronic Army Syrische Hacker attackieren Website der US-Marines
Die US-Marines sind Opfer eines Angriffs der syrischen Hackertruppe geworden: Die Syrian Electronic Army legte am Sonntagabend die Rekrutierungsseite der Marineinfanterie lahm und füllte sie mit Aufrufen gegen einen US-Einsatz in Syrien.
Washington - Syrische Hacker haben in der Nacht zum Montag die Rekrutierungswebsite der US-Marines angegriffen. Die Unterstützer von Präsident Baschar al-Assad riefen auf der Seite dazu auf, sich einem möglichen Angriffsbefehl von US-Präsident Barack Obama gegen Syrien zu widersetzen. Die selbsternannten Cyber-Kämpfer der Syrian Electronic Army (SEA) übernahmen laut einem Bericht von "The Desk" die Verantwortung für den Cyber-Angriff.
Die offizielle Webseite der US-Marines marines.mil war von dem Angriff nicht betroffen. Nur die Rekrutierungsseite marines.com, die unter anderem Informationen zur Geschichte und dem Dienst im US-Marine-Corps führt, war von den Hackern verunstaltet worden. Nur über Proxy-Server lässt sich die Webseite noch erreichen, sie sieht inzwischen wieder normal aus.
"Obama ist ein Verräter, der eure Leben in Gefahr bringen will, um Qaida-Kämpfer zu unterstützen", erklärte die SEA auf der Website. Die Hacker luden die Marines ein, stattdessen an der Seite Assads zu kämpfen. Unter dem Text sind Bilder von angeblichen Militärangehörigen zu sehen, die auf Zettel geschriebene Botschaften vor ihr Gesicht halten. Eine der sich sehr ähnelnden Botschaften lautet "ich bin nicht dem Marine Corps beigetreten, um für al-Qaida in einem Bürgerkrieg zu kämpfen". Die Echtheit der Fotos ist allerdings recht fragwürdig.
In diesem Jahr haben die Aktivitäten der Hackertruppe SEA stark zugenommen. Bisher waren Fernsehsender wie die BCC, Reuters oder auch Zeitungen wie die "Financial Times", "Washington Post" und "New York Times" von den Angriffen betroffen. Es soll sich bei der Syrian Electronic Army um eine hierarchische Organisation handeln, der Hunderte Unterstützer angehören. Direkte Verbindungen zu dem Assad-Regime bestreitet die Gruppe.
Allerdings ließen sich einige der Angriffe in der Vergangenheit noch zur Syrian Computer Society zurückverfolgen, die von Assad selbst gegründet wurde. Die "New York Times" behauptet, dass auch Mitglieder dieser Organisation nun als Cyber-Kämpfer für die SEA aktiv seien.
kpg/dpa