Italien Schwere Waldbrände am Vesuv
Italien kämpft mit schweren Busch- und Waldbränden. Besonders heftig brennt es rund um Neapel. Rauchwolken am Vesuv ließen einige Anwohner an einen Vulkanausbruch denken.
Am italienischen Vulkan Vesuv sind an mehreren Stellen Rauchsäulen aufgestiegen. Sie stammen aber nicht aus dem Krater des Vulkans, sondern aus Brandherden an seinen Flanken, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Die Brände waren so heftig, dass manche Einwohner an einen Ausbruch des Vesuvs dachten.
"Es ist wie ein Vulkanausbruch", zitierte die Nachrichtenagentur einen Anwohner, der von einer Panoramastraße in Neapel auf die Rauchwolken schaute. Von den Flanken des 1280 Meter hohen Vulkans zogen sie über den Golf von Neapel.
Brandherde wurden aus Ottaviano an der Nordseite des Vesuvs sowie aus den zwischen Berg und Golf gelegenen Orten Ercolano und Torre del Greco gemeldet. Später entstand laut Ansa zwischen Ercolano und Ottaviano eine zwei Kilometer breite Flammenfront. In Torre del Greco wurden zwei Restaurants und mehrere Wohnhäuser evakuiert. Löschflugzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz.
Der Vesuv war zuletzt 1944 ausgebrochen. Wegen seiner Nähe zu Neapel, mit knapp einer Million Einwohnern Italiens drittgrößte Stadt, gilt er als hochgefährlich.
Waldbrände und Buschfeuer in ganz Italien
Nicht nur am Vesuv wüten die Flammen. Auch anderswo im Süden und Zentrum des Landes brannte es. Nach Angaben des italienischen Zivilschutzes gab es landesweit so viele Hilfsanfragen der Regionen nach Löschflugzeugen wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Neben der Region Kampanien mit Neapel waren unter anderem Apulien und Sizilien, sowie das Latium rund um Rom betroffen. Dort habe sich die Zahl der Waldbrände seit 1. Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast vervierfacht, sagte die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi. Auch auf Autobahnen kommt es immer wieder zu Problemen, weil es in der Nähe brennt.
ehh/dpa