Majestätsbeleidigung Thailändischer König begnadigt Amerikaner
Joe Gordon wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er angeblich den thailändischen König Bhumibol Adulyadej beleidigt hatte: Rund sechs Monate nach dem Schuldspruch hat der Monarch den US-Bürger jetzt begnadigt.
Bangkok - Joe Gordon ist wieder ein freier Mann. Thailands König Bhumibol Adulyadej hat den wegen Majestätsbeleidigung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilten US-Bürger begnadigt. Joe Gordon sei am Dienstagabend aus dem Gefängnis in der Hauptstadt Bangkok entlassen worden, sagte ein Sprecher der örtlichen US-Botschaft. Ob Gordon, der thailändische Wurzeln hat, in die USA zurückkehrt, ist noch unklar.
Gordon hatte eine in Thailand verbotene Biografie des Königs mit dem Titel "The King Never Smiles" ("Der König lächelt nie") übersetzt und ins Internet gestellt. Im Dezember vergangenen Jahres war er verurteilt worden, nachdem er wenige Monate zuvor auf einer Reise nach Thailand festgenommen worden war. Thailands König gilt in der Öffentlichkeit als unantastbar. Das thailändische Recht sieht für Majestätsbeleidigung Strafen von bis zu 15 Jahren Gefängnis vor. Bhumibol ist seit mehr als 60 Jahren der König Thailands.
Die Verurteilung von Gordon hatte US-Diplomaten erzürnt: Er war in Colorado, als er die Übersetzungen ins Netz stellte. "Wir sind sehr besorgt über das harte Urteil. Wir unterstützen die Redefreiheit in Thailand und der ganzen Welt", so Elisabeth Pratt, Generalkonsulin in Bangkok. Gordon hatte nach der Urteilsverkündung gesagt: "Ich bin Amerikaner, und in den USA gilt Redefreiheit."
2011 sorgte auch das Schicksal eines Thailänders für Schlagzeilen, der mit seinem Handy vier Textnachrichten mit "anti-royalistischen Inhalten" verschickt hatte. Der Mann, der zu 20 Jahren Haft verurteilt worden war, starb in diesem Monat im Alter von 62 Jahren im Gefängnis.
wit/dapd/AFP