Florian Schmidt, 42, öffnet in Jesuslatschen, grünen Shorts und T-Shirt die Bürotür, die rotblonden Haare sind verwuschelt. Dass das legere Outfit nicht unbedingt zum Amt eines Baustadtrats passt, scheint ihm herzlich egal zu sein. Ungerührt schlurft er später genau so zu einem Bürgertermin.
Er sei "Aktivist und Projektemacher in der Politik", sagt Schmidt über sich selbst. Seine Mission lautet: "Wir müssen die Stadt zurückkaufen."
Schmidts Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg könnte ein Eldorado für Immobilieninvestoren in Berlin sein: jung, hip, zentral. Und noch immer voll von heruntergekommenen Altbauten, die sich nach einer Sanierung zu Mondpreisen neu vermieten oder, noch besser, als Eigentumswohnungen verkaufen ließen.
Wenn Schmidt nicht wäre.
Er zwingt Immobilienkäufer zu weitgehenden Zugeständnissen an die Altmieter oder schnappt ihnen das Objekt vor der Nase weg, er verweigert die Genehmigung für Luxussanierungen, neue Balkone oder Aufzüge, wenn er sie für unnötig hält. Sein Bezirk sei
Lade...
Gutes lesen. Mehr verstehen.
Sie haben keinen Zugang? Jetzt gratis testen!
- Jeden Tag mehr Durchblick: Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe auf SPIEGEL ONLINE zu Themen, die unsere Gesellschaft bewegen, von Reportern in aller Welt.
- Dazu die digitale Ausgabe des wöchentlichen Magazins.
- Einmal anmelden, überall nutzen – mobil, Web, Tablet, auf allen Ihren Geräten.
- Flexible Laufzeit, jederzeit online kündbar