Seitdem der Club of Rome vor mehr als 40 Jahren seine "Grenzen des Wachstums" veröffentlichte, füllt eine stete Flut von Bestsellern die Regale in den Buchläden. Sie tragen so verheißungsvolle Titel wie "Wohlstand ohne Wachstum" oder "Befreiung vom Überfluss" und preisen den angeblichen Segen des Nullwachstums. Kaum ein Jahr vergeht, in dem nicht eine neue Version hinzukommt. In Abwandlung einer alten Metzgerweisheit lautet ihre Kernbotschaft stets: "Darf's ein bisschen weniger sein?" Mittlerweile hat die Debatte sogar die Mitte des Politikbetriebs erreicht. In der vorvergangenen Wahlperiode untersuchte eine Enquetekommission des Bundestags, ob die deutsche Gesellschaft mit weniger Wirtschaftswachstum auskommen könnte.
Aus ökonomischer Sicht lässt sich vieles gegen die Heilslehre über die Vorzüge neuer Bescheidenheit einwenden. Kritiker führen beispielsweise an, dass es planwirtschaftliche Durchgriffsrechte des Staates brauchte, um der Wirtschaft Stagnation zu verordnen. Oder dass ein solches
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