Mit Willy Brandt erreichte die SPD im November 1972 bei der Bundestagswahl das beste Ergebnis ihrer Geschichte, rund 46 Prozent der Zweitstimmen. Seither haben sich die Wahlergebnisse der Sozialdemokraten mehr als halbiert. Grund genug zu fragen, was die SPD heute von Willy Brandt lernen könnte. Die einfachste und doch richtige Antwort lautet: Mehrheiten zu gewinnen.
Und zwar nicht absolute Mehrheiten für die SPD auf Bundesebene - Willy war Realist und hat davon nie gesprochen -, sondern Mehrheiten für eine Politik, deren Grundrichtung die Sozialdemokraten bestimmen. Damals, 1972, gab es diese Mehrheit in einer Koalition mit einer insgesamt linksliberalen FDP.
Das ist heute nicht mehr möglich. Die FDP ist wieder primär eine Unternehmerpartei.
Dass die SPD jetzt in der Großen Koalition, deren Verfallsdatum überschritten ist, ihr Profil nicht schärfen kann, zeigen alle Wahlergebnisse. Dass es aber auch andere Koalitionspartner für die SPD geben könnte, hat Willy Brandt selbst schon in den
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