Syriens Präsident Assad "Europa wird den Preis für Waffenlieferungen zahlen"
Syriens Machthaber Assad hat Europa davor gewarnt, Waffen an die Rebellen in seinem Land zu liefern. Langfristig würde dadurch Terrorismus nach Europa exportiert, sagte der Präsident in einem Interview mit der "FAZ".
Damaskus - Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hat europäische Staaten davor gewarnt, den Rebellen in seinem Land Waffen zu schicken. "Wenn die Europäer Waffen liefern, wird der Hinterhof Europas terroristisch, und Europa wird den Preis dafür zahlen", sagte Assad in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut einer Vorabmeldung. Eine Folge von Lieferungen an die Rebellen wäre der Export des Terrorismus nach Europa, warnte Assad.
"Terroristen werden kampferfahren und mit extremistischer Ideologie ausgerüstet zurückkehren." Er wies zudem Vorwürfe zurück, wonach seine Truppen Giftgas eingesetzt haben. Hätten Frankreich, Großbritannien und die USA nur einen Beweis für ihre Behauptungen, hätten sie diesen der Weltöffentlichkeit vorgelegt, sagte der Staatschef. Assad versucht seit mehr als zwei Jahren, einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen.
Der syrische Machthaber nannte die Aufständischen Terroristen und bestritt jede Mitschuld an der Eskalation des syrischen Bürgerkriegs. Er verteidigte die Zusammenarbeit mit Russland und mit Iran als legitime Unterstützung.
Auch Russland kritisierte unmittelbar vor Beginn des G-8-Gipfels Pläne des Westens für Waffenlieferungen an die Rebellen erneut scharf. Das Vorhaben führe zu einer Eskalation der Spannungen in Syrien und in der Region, warnte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch in Moskau.
Es werde dadurch zudem deutlich schwieriger, einen Termin für eine neue Friedenskonferenz in Genf zu finden, sagte Lukaschewitsch der Agentur Interfax zufolge.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat Saudi-Arabien bereits vor zwei Monaten begonnen, "in kleinem Rahmen" Flugabwehrraketen an die Rebellen zu liefern. Die Agentur bezieht sich auf eine namentlich nicht genannte Quelle, nach deren Angaben die gelieferten Waffen aus Frankreich und Belgien stammten.
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fab/dpa/Reuters