Atomwaffen-Pläne Kerry warnt Russland vor Kaltem Krieg
Die russischen Pläne, das Atomwaffenarsenal aufzustocken, stoßen in den USA und bei der Nato auf Kritik. "Niemand will, dass wir einen Schritt zurück machen", sagte US-Außenminister Kerry.
Deutliche Worte von US-Außenminister John Kerry: "Ich denke, niemand will eine Rückkehr zu einem Zustand wie im Kalten Krieg." Der Anlass: Russland hatte zuvor angekündigt, sein Arsenal an Interkontinentalraketen ausbauen zu wollen. Nach Angaben von Präsident Wladimir Putin sollen die Streitkräfte 2015 mindestens 40 neue Raketen erhalten, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. "Natürlich beunruhigt mich das", sagte Kerry in Washington.
Kerry verwies auf den Start-Abrüstungsvertrag, den Russland und die USA 1991 geschlossen und 2010 erneuert hatten. Darin wurde eine Verringerung der Atomwaffenarsenale beider Länder festgeschrieben. "Wir hatten eine enorme Zusammenarbeit seit den Neunzigerjahren zur Vernichtung von Atomwaffen, die sich auf den früheren Territorien der Sowjetunion befanden, und niemand will, dass wir einen Schritt zurück machen", sagte der US-Außenminister.
Kritik kommt auch von der Nato: Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einer "gefährlichen" Maßnahme. "Das nukleare Säbelrasseln Russlands ist ungerechtfertigt, destabilisierend, und es ist gefährlich", sagte Stoltenberg nach einem Besuch bei EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Die Nato erhöhe ihre Präsenz im östlichen Teil der Bündnisgebiets, sagte er mit Blick auf die Rolle der westlichen Militärallianz.
Erst am Wochenende waren US-Pläne bekannt geworden, schweres Kriegsgerät in osteuropäischen Nato-Staaten zu stationieren. Russland warnte anschließend vor einer militärischen Konfrontation in Europa. Die Pläne seien ein Verstoß gegen die Nato-Russland-Grundakte von 1997, kritisierte das Außenministerium in Moskau. Das Abkommen verbiete eine dauerhafte Präsenz von Kriegstechnik in osteuropäischen Staaten.
kah/dpa/AFP/Reuters