Kanzlerin in Washington Trump freut sich angeblich auf Merkel (vor zwei Tagen lästerte er noch)
Die Kanzlerin isst Cheeseburger in Washington - und besucht in Kürze das Weiße Haus. Gastgeber Trump ist nach eigener Aussage voller Vorfreude. Gegenüber Macron soll er noch das Gegenteil geäußert haben.
Der Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Weißen Haus lieferte harmonische Bilder: US-Präsident Donald Trump tätschelte ihm die Schulter, hielt seine Hand, zusammen pflanzten sie einen Baum. Nun ist Kanzlerin Angela Merkel zu Gast im Oval Office - doch auf das Treffen freut sich der US-Präsident wohl weit weniger.
Das soll er so zumindest Macron gegenüber gesagt haben, berichtet die US-Zeitung "Washington Post". Trump soll zudem bei noch anderen Gelegenheiten offen ausgesprochen haben, dass er dem Besuch aus Berlin nicht sonderlich erfreut entgegensehe.
Zwei Tage später ist dann aber wieder alles ganz anders: Er freue sich auf Merkel, twitterte Trump am Freitag kurz vor ihrem Treffen. "So viel zu besprechen, so wenig Zeit!"
Viel Zeit bleibt der Kanzlerin mit dem US-Präsidenten tatsächlich nicht: Nicht einmal drei Stunden wird sie sich im Weißen Haus aufhalten. Noch dazu gibt es viele wichtige Themen, die Merkel auf die Agenda setzen will: etwa die Strafzölle, der Iran-Deal und die Gaspipeline Nord Stream 2 (mehr dazu lesen sie hier).
Im Video: Analyse zum Merkel-Besuch in Washington
Am Vorabend vor dem "working lunch" mit Trump stärkte sich die Kanzlerin mit Cheeseburger in einem Restaurant im Washingtoner Nobelviertel Georgetown. Dazu soll es einen Pinot Grigio gegeben haben, berichtete ihr Kellner hinterher. Das Restaurant "J. Paul's" ist eingerichtet wie ein traditioneller Saloon.
Am Freitag soll es ein vertrauliches Gespräch des Präsidenten und der Kanzlerin im Oval Office geben, danach steht ein Arbeitsessen zusammen mit den wichtigsten Beratern auf dem Programm. Anschließend soll es eine gemeinsame Pressekonferenz geben, bevor Merkel nach Berlin zurückfliegt.
Die Kanzlerin hatte Trump zuletzt im März vergangenen Jahres im Weißen Haus besucht. Von der damaligen Pressekonferenz blieb vor allem das verdutzte Gesicht Merkels in Erinnerung, als Trump über angebliche Überwachungsmaßnahmen durch seine Vorgängerregierung sprach.
vks/dpa/AFP