Escort-Prozess Berlusconi-Freund zu hoher Gefängnisstrafe verurteilt
Silvio Berlusconi kam im "Bunga-Bunga"-Prozess ungeschoren davon. Anders erging es jetzt seinem Geschäftsfreund: Der hatte dem Ex-Premier Frauen für Sexpartys organisiert - und muss für Jahre ins Gefängnis. Auch eine Deutsche erhielt eine Haftstrafe.
Im sogenannten Escort-Prozess um organisierte Prostitution ist der italienische Unternehmer Gianpaolo Tarantini zu sieben Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Zwischen 2008 und 2009 soll er zahlreiche junge Frauen für Sexpartys in einer Residenz des früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi organisiert haben. Tarantini war unter anderem wegen Anstiftung zur Prostitution und Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Ein Gericht in der süditalienischen Stadt Bari sprach ihn am Freitag schuldig, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.
Eine auch als "Bienenkönigin" bekannte Deutsche erhielt 16 Monate. Sie hatte stets ihre Unschuld beteuert.
Zwei weitere mutmaßliche Komplizen Tarantinis wurden zu Freiheitsstrafen von zweieinhalb und dreieinhalb Jahren verurteilt. Drei der insgesamt sieben Angeklagten im Escort-Prozess wurden freigesprochen, unter ihnen Tarantinis Bruder Claudio. Berlusconi selbst war im Prozess um sogenannte Bunga-Bunga-Partys im März dieses Jahres in Rom freigesprochen worden.
asc/dpa/Reuters