Sozialpolitik in Frankreich Macron kündigt Initiative für abgehängte Vorstädte an
In den Banlieues grassieren Gewalt und Extremismus. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat nun ein Maßnahmenpaket vorgestellt. Es setzt auf Sicherheit und Bildung.
Was Emmanuel Macron sagt, klingt mitunter resigniert. "Wir haben den Kampf gegen den Drogenhandel in zahlreichen Vierteln verloren", gestand der französische Präsident ein. Dennoch will er Dealern, Gewalt und der zunehmenden Radikalisierung in französischen Vorstädten Paroli bieten.
Macron kündigte ein Bündel von Initiativen an. So solle bis Juli ein Plan gegen den Drogenhandel vorliegen, sagte er vor Vertretern von Kommunen. Er setze auf eine "allgemeine Mobilisierung" in den Bereichen Sicherheit, Ausbildung, Wohnen oder Kampf gegen Diskriminierung.
Dabei müssten alle Bürger mitziehen, sagte der seit einem Jahr amtierende Macron. "Wenn man sich weigert, Gewalttätigkeiten in seinem Viertel zu beenden, wird man in gewisser Weise Komplize." Einen expliziten Plan für die Vorstädte gebe es nicht.
Macron beklagte zunehmende rassistische oder antisemitische Äußerungen in als sozial schwierig geltenden Vierteln. In einigen Gegenden habe die Radikalisierung schon gewonnen. Erst am Montag waren bei einem Polizeieinsatz im Norden von Marseille Schüsse gefallen. Das Viertel gilt als eine Hochburg des Drogenhandels.
Frankreich kämpft seit Jahren zudem gegen den islamistischen Terrorismus, mehr als 240 Menschen kamen bei Anschlägen in der jüngeren Vergangenheit ums Leben.
apr/dpa