Frankreich Fünf Anschläge seit "Charlie Hebdo" verhindert
Seit den Anschlägen auf die Redaktion einer Satirezeitung ist Frankreich in Alarmbereitschaft - Ermittler haben seit Januar fünf mutmaßliche Attentate verhindert. Premierminister Valls sieht eine Gefahr in Syrien-Rückkehrern.
Bereits fünf Terroranschläge sind in Frankreich seit den Anschlägen auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" vereitelt worden. Darin sei auch die jüngste Festnahme enthalten, sagte Premierminister Manuel Valls dem französischen Sender France Inter. Am Tag zuvor war bekannt geworden, dass die französische Polizei einen islamistischen Anschlag in Paris eher zufällig verhindert hatte.
Die Beamten hatten in der Wohnung eines 24-jährigen Studenten ein Waffenarsenal und Unterlagen gefunden, die darauf hindeuteten, dass er Anschläge auf ein oder zwei Kirchen geplant hatte. Die Dokumente waren in arabischer Sprache verfasst und enthielten Verweise auf das Terrornetzwerk al-Qaida und die Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS). Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach möglichen Komplizen. Nach der Festnahme kündigte Valls an, religiöse Stätten im Land noch mehr schützen lassen zu wollen.
Valls sagte, es gebe 1573 Franzosen oder Menschen mit Wohnsitz in Frankreich, die "terroristischen" Netzwerken zugerechnet werden könnten. 442 von ihnen befänden sich derzeit in Syrien. Bereits 97 seien in dem Bürgerkriegsland getötet worden - und viele von ihnen könnten radikalisiert zurück nach Frankreich kommen. "Die Bedrohung war noch nie so groß, mit dieser Art Terrorismus hatten wir es in unserer Geschichte noch nie zu tun", sagte Valls.
Bei Angriffen auf die Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo", einen jüdischen Supermarkt und eine Polizistin und dem folgenden Polizeieinsatz waren im Januar 20 Menschen getötet worden, darunter die drei Terroristen. Seitdem gilt im Großraum Paris die höchste Alarmstufe.
kry/dpa