"Charles de Gaulle" im Golf Frankreich bringt Flugzeugträger gegen IS in Stellung
Frankreichs Flugzeugträger "Charles de Gaulle" hat den Kampf gegen die IS-Terrormiliz im Irak aufgenommen, die ersten Kampfjets waren in der Luft. Präsident Hollande hatte das Schiff nach den Anschlägen von Paris losgeschickt.
Paris - Frankreich setzt gegen die terroristische IS-Miliz den Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ein. Die schwimmende Kampfbasis habe am Montag den Kampf gegen die Miliz im Norden des Irak aufgenommen, schrieb die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf die Regierung. Die Zeitung "Le Figaro" berichtete, am Morgen hätten die ersten Aufklärungs- und möglicherweise auch Angriffsflüge stattgefunden. Später wird eine offizielle Ankündigung von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian erwartet.
Die französische Luftwaffe fliegt bereits seit September 2014 im Rahmen des US-geführten Bündnisses Luftangriffe auf Stellungen des "Islamischen Staates". Dazu werden der Stützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten und ein Fliegerhorst in Jordanien genutzt. Bisher hatte Frankreich 600 Soldaten, neun Kampfflugzeuge vom Typ "Rafale", sechs "Mirage" 2000D, ein Tankflugzeug C-135 FR und einen Seeaufklärer "Atlantique 2" zur IS-Bekämpfung abgestellt.
Die auch mit Atomwaffen ausgerüstete "Charles de Gaulle" war am 15. Februar in den Persischen Golf eingelaufen. Sie hat 21 Kampfflugzeuge (zwölf "Rafale" und neun "Super-Etendard"), ein Radarflugzeug "Hawkeye" und vier Hubschrauber an Bord. Zu ihrem Verband gehören die Fregatte "Chevalier Paul", ein Jagd-U-Boot und ein Tanker.
Präsident François Hollande hatte das Flaggschiff der französischen Marine Mitte Januar während seiner traditionellen Neujahrsansprache zum "operativen Einsatz" geschickt - Richtung Indischer Ozean und Persischer Golf.
Verglichen mit der US-Streitmacht ist das französische Arsenal auch jetzt noch bescheiden und die Bilanz entsprechend mager. Doch in der Anti-IS-Koalition von 60 Staaten rückt Paris zum wichtigsten Partner der USA auf.
"Frankreich vertraut Euch", gab Hollande den aufbruchsbereiten Soldaten mit auf den Weg. "Wir werden unsere Verantwortung übernehmen. Unser Einsatz wird langwierig sein. Aber wenn wir gegen den Terrorismus im Irak kämpfen, sichern wir auch unser Land."
ler/dpa/Reuters