Friedensnobelpreis Timoschenko und 230 andere Kandidaten
Ukraines inhaftierte Ex-Regierungschefin Timoschenko ist dabei, aber auch der angebliche WikiLeaks-Informant Manning: Für den Friedensnobelpreis gibt es in diesem Jahr 231 Kandidaten.
Oslo - Die Entscheidung wird zwar erst im Oktober bekannt gegeben, aber schon jetzt stehen die Nominierungen für den diesjährigen Friedensnobelpreis fest: 231 Kandidaten wurden nach Angaben des Nobelkomitees in Oslo vorgeschlagen. Darunter sind auch 43 Organisationen. Es sei aber keine Rekordzahl, sagte der Leiter des Komitees, Geir Lundestad, der Nachrichtenagentur dpa. "Die höchste Zahl gab es im vergangenen Jahr mit 241 Nominierungen."
Wie immer in den vergangenen Jahren stehen altgediente Staatsmänner wie Ex-Kanzler Helmut Kohl oder der frühere US-Präsident Bill Clinton auf der Liste. Unter den diesjährigen Kandidaten sind nach Berichten des norwegischen Rundfunks NRK aber auch die inhaftierte frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko, und Bradley Manning, der US-Soldat, der von Washington für die Weitergabe Hunderttausender Botschaftstelegramme an die Enthüllungsplattform Wikileaks verantwortlich gemacht wird. Außerdem wurde auch die Ägypterin Maggie Gobran genannt, eine koptische Christin und Chefin der Hilfsorganisation Stephen's Children.
Der Friedensnobelpreis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen dotiert. Die offizielle Nominierungsfrist endete am 1. Februar. Zu den Namen der Kandidaten äußert sich das Nobelkomitee vorab nicht.
Im vergangenen Jahr wurden erstmals seit der ersten Vergabe 1901 drei Frauen gemeinsam ausgezeichnet: Das Komitee ehrte die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und ihre Landsfrau Leymah Gbowee sowie die Journalistin Tawakkul Karman aus dem Jemen. Johnson-Sirleaf und Gbowee wurden für ihr Engagement zur Beendigung des Bürgerkrieges in Liberia geehrt. Karman war eine der treibenden Kräfte bei dem vor allem von jungen Leuten getragenen Volksaufstand im Jemen.
als/dpa