Iran Ahmadinedschad droht mit Rückkehr
Der iranische Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad plant sein politisches Comeback. Im Internet bereitet er seine Kampagne für die nächsten Wahlen vor.
Berlin - Vermisst haben ihn die Iraner nicht gerade. Doch das schreckt Mahmud Ahmadinedschad nicht ab. Der iranische Ex-Präsident will wieder an die Macht.
Am Wochenende hat der 58-Jährige seine offizielle Internetseite gelauncht. Darauf ist er grinsend zu sehen mit der Ansage: "Wir kommen bald."
In einem Jahr wählt Iran ein neues Parlament. Die nächsten Präsidentschaftswahlen finden 2017 statt.
Ahmadinedschad ist seit dem Ende seiner Amtszeit 2013 von der politischen Bühne Irans verschwunden. Nach zwei Amtszeiten in Folge durfte er nicht wieder antreten.
Der Populist setzt darauf, dass Irans Präsident Hassan Rouhani 2017 verwundbar ist. Rouhani hatte große Erwartungen geweckt. Zum Teil konnte er diese bereits erfüllen, allerdings bleibt sein wichtigstes Versprechen noch aus: Er muss bis März einen Kompromiss im Atomstreit finden.
In Iran wäre die Enttäuschung groß, wenn es Rouhani nicht gelingen sollte, eine Lockerung der internationalen Sanktionen gegen das Land zu erreichen. Dies könnte den Hardlinern bei den nächsten Wahlen Auftrieb geben.
Ahmadinedschads Karriere außerhalb der Politik ist gescheitert
Allerdings sind Ahmadinedschads Aussichten trotz der Probleme seines Rivalen schlecht. Ihm macht derzeit ein Skandal zu schaffen: Sein enger politischer Vertrauter und Ex-Vizepräsident, Mohammad Reza Rahimi, wurde im Januar wegen Korruption zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Zuletzt wollte Ahmadinedschad seine eigene private Universität gründen. Dafür hatte er sich selbst in einer seiner letzten Amtshandlungen als Präsident die Genehmigung ausstellen lassen. Doch die Regierung von Rouhani hat ihm die Erlaubnis wieder entzogen.
Trotzig wollte Ahmadinedschad dann eine virtuelle Uni mit Online-Kursen gründen. Doch im Dezember ließ Rouhanis Regierung auch die Webseite der Ahmadinedschad-Universität sperren.
ras