Allianz der Ausgestoßenen Iran und Nordkorea schließen Technologiepakt
Iran und Nordkorea haben ein wissenschaftliches und technologisches Kooperationsabkommen unterzeichnet. Dem iranischen Staatsfernsehen zufolge trafen sich dafür in Teheran der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad und Nordkoreas Nummer zwei, Kim Yong Nam.
Teheran - Es ist ein Pakt zweier Staaten, die nach Atomwaffen streben und jegliche Kooperation mit dem Westen ablehnen. In Teheran haben sich der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad und Nordkoreas zweiter Mann, Kim Yong Nam, getroffen, um ein wissenschaftliches und technologisches Kooperationsabkommen zu unterzeichnen. Das berichtete das iranische Staatsfernsehen am Samstag ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Der geistliche Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, sagte Nordkoreas Kim, die Islamische Republik und Nordkorea hätten gemeinsame Feinde und beide sollten sich gegen Drohungen und Druck zur Wehr setzen, um ihre Ziele zu erreichen. Schon in der Vergangenheit hatten Vertreter beider Länder erklärt, ihre Nationen säßen im Kampf gegen die Westmächte gemeinsam in "einem Schützengraben".
AKW Buschehr läuft erstmals auf voller Kapazität
Ebenfalls am Samstag gab der Vizechef der iranischen Atomenergiebehörde, Mohammed Ahmadian, bekannt, dass der erste Atomreaktor des Landes, die Anlage Buschehr, am Vorabend seine "volle Kapazität von 1000 Megawatt" erreicht hat. Er bestätigte damit die Aussage des Herstellers Atomstroyexport in Moskau vom Freitag. Das Unternehmen hatte gesagt, dies sei die "letzte Etappe" der Inbetriebnahme.
Iran hat sein einziges Atomkraftwerk, nahe der Hafenstadt Buschehr im Süden des Landes, mit russischer Hilfe gebaut. Es war im August 2010 eingeweiht worden. Der Bau war vor der iranischen Revolution im Jahr 1979 von Deutschland unterstützt worden. Seit dem Jahr 1995 setzte Russland die Arbeiten fort und liefert auch den notwendigen Brennstoff.
Die Anlage ist einer der Eckpfeiler der iranischen Nuklearstrategie - die Regierung in Teheran strebt die Technologieführerschaft unter den muslimischen Staaten an und hat dafür Programme für Langstreckenraketen und ein Weltraumprogramm aufgelegt. Mehrere westliche Regierungen verdächtigen Iran, unter dem Vorwand eines zivilen Atomprogramms heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hatte Iran vergangene Woche in einem neuen Bericht vorgeworfen, die Inspektion seines Atomprogramms erheblich zu behindern. Zudem verweist der Report auf etwa tausend neu installierte Zentrifugen zur Urananreicherung hin, die in der vor Luftangriffen geschützten unterirdischen Anlage Fordo aufgestellt worden seien.
nck/AP/AFP