Syrien IS rückt offenbar in zahlreiche Orte ein
Russland hatte den "Islamischen Staat" schon für besiegt erklärt, Frankreich wollte den Kampf bis Februar beenden. Aber die Terrormiliz ist in Syrien weiter aktiv und hat wohl erneut Dörfer eingenommen.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat im Nordwesten Syriens zahlreiche Orte unter ihre Kontrolle gebracht. Die Extremisten seien im Norden der Provinz Hama in elf Dörfer eingerückt, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Zuvor sei das vom syrischen Qaida-Ableger dominierte Bündnis Tahrir al-Scham aus den Orten abgezogen. Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter konnte der IS damit in der Region seit Oktober mehr als 40 Dörfer einnehmen. Die Angaben der Beobachtungsstelle können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden, haben sich in der Vergangenheit aber oft als zuverlässig erwiesen.
Die Extremisten hatten im vergangenen Jahr den größten Teil ihres früheren Herrschaftsgebietes in Syrien verloren. Die Hochburg Rakka war im Oktober gefallen, auch Deir al-Sor wurde zurückerobert. Syriens Verbündeter Russland erklärte den IS im vergangenen Dezember für besiegt. Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte damals, dass der Kampf gegen den IS bis spätestens Februar gewonnen sein werde. Die Terrormiliz hält jedoch weiterhin einige kleine Gebiete. Der IS ist trotz einer ähnlichen Ideologie mit dem Terrornetzwerk al-Qaida verfeindet.
aev/dpa