Jesidin Aschwak Talo Frühere IS-Sklavin wieder in Deutschland
Sie wurde vom IS verschleppt und als Sklavin verkauft, später begegnete Aschwak Talo in Deutschland ihrem Peiniger - und floh zurück in den Irak. Jetzt ist die junge Jesidin wieder hier.
Die 19-jährige Jesidin Aschwak Hadschi Hamid Talo hält sich wieder in der Bundesrepublik auf. Sie war 2015 nach Deutschland geflüchtet, hatte das Land im August aber wieder verlassen, nachdem sie nach eigenen Angaben in Baden-Württemberg ihren Peiniger von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gesehen hatte. Sie sei Ende September zurückgekehrt, berichtet der SWR.
Das Staatsministerium in Stuttgart und die Bundesanwaltschaft bestätigen, dass die junge Frau wieder in Deutschland ist. Mit Hinweis auf ein laufendes Ermittlungsverfahren nannte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft keine Einzelheiten. Dem Bericht zufolge wird die Frau medizinisch und psychologisch betreut.
Im August 2014 hatten Dschihadisten das Dorf im Nordirak überfallen, in dem Aschwak lebte. Die damals 15-Jährige wurde verschleppt. Ein IS-Kämpfer kaufte sie. 2015 kam sie als Flüchtling nach Baden-Württemberg und lebte mit ihrer Mutter und ihren Brüdern in Schwäbisch Gmünd. Grund für ihre Flucht aus Deutschland im August sei Angst gewesen. Sie hatte den Ermittlungsbehörden vorgeworfen, ihren Fall nicht ernst genug zu nehmen.
Video: Die Geschichte einer Überlebenden des IS
Nach Informationen des SWR haben inzwischen Ermittler des Landeskriminalamts Baden-Württemberg die Frau nach ihrer Wiedereinreise erneut befragt. Demnach dauern die Ermittlungen in dem Fall an.

als/dpa/AFP