Streit mit Frankreich Russland pocht auf Auslieferung der Hubschrauberträger
Schiffe her oder Geld zurück: Russland drängt Frankreich zur Auslieferung zweier Hubschrauberträger. Paris hatte die Ausfuhr im September nach internationaler Kritik gestoppt.
Paris/Moskau - Gekauft ist gekauft: Russland drängt auf die Lieferung der bei Frankreich bestellten "Mistral"-Kriegsschiffe. Der Sprecher des russischen Außenministeriums, Alexander Lukaschewitsch, sagte, Verträge müssten eingehalten werden. Entweder liefere Frankreich - oder es müsse das Geld zurückzahlen.
Paris hatte im Juni 2011 zwei Hubschrauber- und Panzerträger der "Mistral"-Klasse zum Preis von insgesamt etwa 1,2 Milliarden Euro an Russland verkauft. Aufgrund der Eskalation der Lage in der Ukraine war jedoch der Druck immens gewachsen, die Lieferung zu stoppen.
Die Lieferung des ersten Schiffs namens "Wladiwostok" war ursprünglich für Ende Oktober, Anfang November vorgesehen. Die französische Regierung hatte trotz des russischen Vorgehens in der Ostukraine lange Zeit an dem Geschäft festgehalten - sehr zum Ärger vieler Nato-Verbündeter, die eine harte Haltung gegen Russlands Staatschef Wladimir Putin forderten. Anfang September legte Paris die Lieferung dann zunächst auf Eis.
Die "Mistral"-Schiffe sind die größten französischen Kriegsschiffe nach dem Flugzeugträger "Charles de Gaulle". Sie können 16 Hubschrauber, 13 Panzer, etwa hundert Fahrzeuge und 450 Soldaten zu einem Einsatzort bringen. Nachbarländer Russlands, darunter die baltischen Staaten, fürchten, dass Moskau die Schiffe für Landeoperationen einsetzen könnte.
bka/AFP