Attentat in Russland Geheimdienst nimmt Verdächtige im Mordfall Nemzow fest
In dem Mordfall des Oppositionspolitikers Boris Nemzow hat der russische Inlandsgeheimdienst zwei Verdächtige festgenommen. Mehr Details als die Namen der beiden Männer gab der FSB-Chef zunächst nicht bekannt.
Moskau - Der russische Geheimdienst verfolge bei der Untersuchung zum Mord an dem Oppositionspolitiker Boris Nemzow die Spuren mehrerer Verdächtiger, meldete der FSB am Mittwoch. Nun hat der Geheimdienst nach eigenen Angaben zwei von ihnen festgenommen. So zitiert das russische Staatsfernsehen TV Rossija 24 den FSB-Chef Alexander Bortnikow. Demnach handelt es sich bei den Männern um Ansor Gubaschew und Saur Dadajew, die beide aus dem Nordkaukasus stammen sollen.
Der russische Präsident Wladimir Putin sei über die Festnahmen informiert worden, sagte Bortnikow. Genauere Angaben über die verdächtigen Personen machte er in dem TV-Bericht nicht.
Putin hatte sich am Mittwoch zu dem Mord an dem Oppositionsführer geäußert: Die Tat habe einen politischen Subtext. Russland sollte von solchen Tötungen befreit werden, sagte er bei einem Treffen mit Innenpolitikern. "Wir müssen Russland von der Schande und der Tragödie der Dinge befreien, die wir zuletzt gesehen und erfahren haben", sagte Putin.
Der Kreml-Kritiker und Gegner Putins Nemzow war vor einer Woche mit vier Schüssen in den Rücken auf einer Brücke mitten in Moskau getötet worden. Er starb am Tatort. Der Attentäter entkam unerkannt. Eine Fahndung blieb bisher erfolglos. Nemzows Begleiterin, die Ukrainerin Anna Durizkaja, blieb unverletzt. Sie konnte am Montagabend Moskau verlassen.
vek/Reuters/AFP/AP