Nigeria Sicherheitskräfte nehmen Boko-Haram-Kommandeur fest
Er nannte sich selbst den "Chef-Schlächter" von Boko Haram: Nigerias Militär hat den Top-Terroristen Mohammed Zakari festgenommen. Von den vor drei Monaten entführten Schülerinnen fehlt aber weiter jede Spur.
Abuja - Nigerias Sicherheitskräften ist ein Schlag gegen die Terrorgruppe Boko Haram gelungen. Das Militär hat Mohammed Zakari, selbsternannter "Chef-Schlächter" der radikalen Islamisten, festgenommen. Er sei im Nordosten des Landes auf der Flucht festgenommen worden, teilte Polizeisprecher Frank Mba mit.
Zakari soll für zahlreiche Morde in Nigeria verantwortlich sein. Zuletzt war er offenbar an Anschlägen im Bundesstaat Bauchi und einem Blutbad an sieben Menschen beteiligt. Unter den Opfern waren auch mehrere Frauen und Kinder. Die Polizei hoffe, durch mögliche Aussagen des Mannes weitere Verdächtige festnehmen zu können, hieß es.
Erst am Montag hatten mutmaßliche Mitglieder der Boko Haram im Bundesstaat Borno erneut ein Dorf gestürmt und mindestens 45 Menschen getötet. Die Angreifer seien mit rund 20 Autos und Motorrädern in den Ort Dille im Bundesstaat Borno eingedrungen und hätten zahlreiche Häuser und Geschäfte angezündet, berichtete die Zeitung "Punch". Anschließend schossen sie wahllos auf die Anwohner.
Eltern der Geiseln verweigern Treffen mit Präsident Jonathan
Ein Polizeibeamter, der anonym bleiben wollte, sprach von "über drei Dutzend" Opfern. "Wir wurden von arabischen Rufen 'Gott ist groß!' aufgeweckt und hörten Schüsse", sagte ein Zeuge. "Dann warfen die Täter Benzinbomben in die Häuser." Dutzende Menschen seien auf der Flucht.
Boko Haram verübt seit 2009 immer wieder schwere Anschläge und konzentriert sich dabei vor allem auf den Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas. Mehr als zehntausend Menschen sind den Extremisten bereits zum Opfer gefallen.
Seit April halten die Terroristen mehr als 200 Schülerinnen in ihrer Gewalt. Präsident Goodluck Jonathan wollte am Dienstag die Eltern von 15 der entführten Mädchen treffen. Der Termin wurde jedoch kurzfristig abgesagt - offenbar auf Wunsch der Eltern. Es wäre das erste Gespräch zwischen dem Staatschef und Angehörigen der Entführten gewesen.
syd