IS und Ebola Obama sieht USA als unbestrittene Führungsmacht
Rückzug an die Heimatfront? Das war einmal. US-Präsident Barack Obama sieht sein Land als globale Vormacht. Ob gegen den IS-Terror, gegen Ebola oder den Klimawandel: "Die USA führen den Kampf an", sagte Obama in einer pathetischen Radioansprache.
Washington - Die Vorreiterrollen im Kampf gegen Ebola und die IS-Dschihadisten sieht Präsident Barack Obama als Belege dafür, dass die Vereinigten Staaten die unbestrittene globale Führungsmacht sind. "Die US-Führung ist die einzige Konstante in einer unsicheren Welt", sagte er am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. "Die Menschen in der Welt blicken auf uns, damit wir führen. Und wir heißen diese Verantwortung willkommen."
Bei seinem Amtsantritt vor knapp sechs Jahren hatte Obama seinen Landsleuten versprochen, teure Kriege zu beenden. Aber zu Wochenbeginn starteten die US-Streitkräfte nach Einsätzen im Irak auch Luftangriffe auf Stellungen der Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) in Syrien.
Das Weiße Haus räumt freimütig ein, dass der "Krieg" gegen den IS auch über Obamas zweite Amtszeit hinaus fortdauern werde, wenn diese im Januar 2017 endet. "Die USA führen die Welt im Kampf zur Schwächung und letztlich zur Zerstörung der Terrorgruppe" IS, sagte Obama.
"Erben des stolzen Vermächtnisses der Freiheit"
Mit Blick auf die Ebola-Seuche, der in Westafrika schon rund 3000 Menschen zum Opfer gefallen sind, "führen die USA den Kampf an", sagte Obama weiter. "Wir werden weiterhin andere Länder einbinden, um konkrete Zusagen für den Kampf gegen diese Krankheit zu machen." Er versprach, "die globale gesundheitliche Sicherheit dauerhaft zu verbessern".
Auch bei den Maßnahmen gegen den Klimawandel reklamierte der Präsident eine US-Vorreiterrolle. Die Vereinigten Staaten würden "mehr Partner und Verbündete als je zuvor einbinden, um sich der wachsenden Bedrohung zu stellen, bevor es zu spät ist". Am Scheitern des Kopenhagener Klimagipfels 2009 hatten die USA ihren Anteil, indem sie konkrete Zusagen zur Senkung des CO2-Ausstoßes verweigerten. Auch das Kyoto-Klimaschutzprotokoll hatte Washington nie ratifiziert.
"Wir sind die Erben des stolzen Vermächtnisses der Freiheit", schloss Obama seine Ansprache. "Und wie wir der Welt in dieser Woche gezeigt haben, sind wir bereit, das Notwendige zu tun, um dieses Vermächtnis für die künftigen Generationen zu sichern."
ade/AFP