Ukraine-Konflikt Poroschenko warnt vor Privatarmeen von Oligarchen
Im Osten der Ukraine kämpfen viele Freiwilligenverbände, die von reichen Geschäftsleuten finanziert werden. Nach der Besetzung eines staatlichen Unternehmens in Kiew will Präsident Poroschenko durchgreifen.
Kiew - Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko will Freiwilligenbataillone unter striktere Regierungskontrolle bringen und keine Privatarmeen zulassen. "Es wird bei uns keinen Gouverneur mit eigenen Streitkräften geben", sagte Poroschenko in Kiew Berichten zufolge. Bataillone aus Freiwilligen, von denen einige an Kämpfen gegen prorussische Separatisten im Donbass beteiligt sind, sollen einem klaren Kommando unterstellt werden.
Damit reagiert Poroschenko auf die Besetzung zweier Unternehmenszentralen am Wochenende. Bewaffnete Männer, die dem Gouverneur von Dnipropetrowsk, Igor Kolomoiski, zugerechnet werden, hatten die halbstaatlichen Energieunternehmen Ukrnafta und UkrTransNafta in Kiew unter ihre Kontrolle gebracht. Der Milliardär wollte Berichten zufolge die Absetzung des ihm loyalen Managements verhindern.
Die insgesamt etwa 80 Freiwilligenbataillone wurden vor einem Jahr für den Kampf gegen die ostukrainischen Separatisten gegründet und unterstehen formal dem Innen- und dem Verteidigungsministerium. Ein Großteil des Solds wird jedoch von reichen Geschäftsleuten bezahlt.
loe/dpa