Propaganda-Plakat in Moskau "Rauchen tötet. Obama auch"
Barack Obama ist der Lieblingsfeind der Russen - immer wieder gibt es Propaganda-Aktionen gegen den US-Präsidenten. Ein neues Poster schmäht ihn nun als rauchenden Killer.
Dmitrij Gudkow ist der letzte Gegner von Präsident Wladimir Putin, der noch einen Sitz im russischen Parlament hat. Alle vier Parlamentsfraktionen unterstützen den Kurs des Kreml. Nur Gudkow nicht, seine Partei "Gerechtes Russland" hat ihn deshalb aus ihren Reihen verstoßen.
Gudkow wehrt sich gegen die antiwestliche Rhetorik des Kreml. Am Dienstag machte er die Leser seiner Facebook-Seite auf den neuesten Streich der vor allem gegen die USA gerichteten Stimmungsmache aufmerksam. Gudkow veröffentlichte den Schnappschuss eines Plakats. Es zeigt einen halb im Dunkeln verborgenen US-Präsidenten Barack Obama, der an einer Zigarette zieht. "Rauchen tötet mehr Menschen als Obama", steht darauf. Und als Hinweis, etwa kleiner darunter: "Obwohl er sehr viele Menschen tötet. Raucht nicht! Werdet nicht wie Obama."
Es sei "ekelhaft und traurig", was derzeit auf Russlands Straßen geschehe, so der Abgeordnete Gudkow. Im Moment hängt das Plakat an einer Bushaltestelle im Norden der russischen Hauptstadt, gegenüber von einem großen Friedhof. Ob die Motive auch an anderen Stellen platziert wurden, ist nicht bekannt.
"Obama Killer #1" auf der Fassade der US-Botschaft
Es ist nicht der einzige grobe Ausfall gegenüber den USA und Obama. Seit der vergangenen Woche kursiert im Internet ein Video, in dem Studenten russischer Universitäten - unterlegt von dramatischer Musik - die Vereinten Nationen aufrufen, den US-Präsidenten vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zu stellen. Seit der Veröffentlichung am 11. Februar wurde der Clip bereits 500.000 Mal angesehen.
Ende Januar tauchte ein Plakat mit der Aufschrift "Obama Mörder" am Haus gegenüber dem Gebäude der US-Botschaft auf. Nacht warfen Laserprojektoren den Schriftzug "Obama Killer #1" auf die Fassade der amerikanischen Vertretung.
Zu der Aktion bekannte sich Glawplakat, ein Zusammenschluss Kreml-treuer Aktivisten. Die Gruppe hatte bereits früher mit ähnlichen Ideen für Aufmerksamkeit gesorgt. Im Januar 2015 schmähte Glawplakat Oppositionelle als "Fünfte Kolonne" der Amerikaner, darunter der wenig später erschossene Politiker Boris Nemzow.
Auf eine Anfrage per E-Mail, ob das Obama-Plakat an der Bushaltestelle ebenfalls von der Gruppe stamme, hieß es lediglich, man werde "in der nächsten Zeit darauf antworten".
beb