Bürgerkrieg in Syrien Sieben Nothelfer vermisst
Sie waren im Nordosten Syriens unterwegs: Sechs Helfer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und ein Mitarbeiter des Roten Halbmonds sind entführt worden. Sie sollen an einen unbekannten Ort verschleppt worden sein.
Damaskus - In Syrien sind sieben Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) verschleppt worden. Die sechs Nothelfer des IKRK sowie ein Mitarbeiter der Partnerorganisation Syrischer Roter Halbmond seien auf dem Weg zwischen der Stadt Idlib im Nordwesten des Landes und Damaskus verschwunden, sagte eine Sprecherin des IKRK.
Das IKRK-Hauptquartier in Genf erklärte, sie seien entführt worden. Zuvor hatte das syrische Staatsfernsehen und die amtliche Nachrichtenagentur Sana berichtet, bewaffnete terroristische Banden hätten ein IKRK-Team beschossen und die Mitarbeiter dann verschleppt. Dann seien die Helfer an einen unbekannten Ort gebracht worden. In Syrien sind fast ausschließlich Mitarbeiter aus arabischen Ländern für das IKRK im Einsatz.
Eine IKRK-Sprecherin erklärte, das Team habe am Vormittag die Stadt Idlib verlassen. Es sei in vier Fahrzeugen unterwegs gewesen, die mit dem Logo der Organisation gekennzeichnet waren. Zuvor hatten sich die Helfer in der Region einen Überblick über die Lage in einigen Kliniken verschafft und Arzneimittel geliefert. Sie seien am Sonntag auf dem Rückweg nach Damaskus gewesen.
Große Teile der Provinz, in der die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen entführt worden sein sollen, sind unter Kontrolle bewaffneter Rebellengruppen, darunter auch islamistische Milizen.
Am Sonntag hatte die Hilfsorganisation Roter Halbmond rund 1500 Menschen aus einem umkämpften Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus gerettet. Die Helfer holten nach eigenen Angaben vor allem Frauen und Kinder aus einer belagerten Ortschaft südwestlich von Damaskus.
Nach Angaben von Aktivisten kamen am Wochenende bei Kämpfen, Bombardierungen und bewaffneten Übergriffen mehr als 200 Menschen ums Leben. Trotz eines Appells der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) ist keine Waffenruhe in Sicht.
kha/AFP/AP/Reuters/dpa