Bürgerkrieg Armee und Rebellen brechen Waffenruhe in Syrien
Die vereinbarte Feuerpause in Syrien währte nur kurz, in verschiedenen Landesteilen hat es neue Gefechte gegeben. In einem Vorort von Damaskus sollen Regimetruppen drei Menschen getötet haben, melden Oppositionelle. Aufständische haben offenbar ihrerseits eine Militärbasis angegriffen.
Damaskus - Die Waffenruhe in Syrien hielt nur wenige Stunden. Am Freitagvormittag meldeten Oppositionelle aus verschiedenen Landesteilen neue Kämpfe. In Harasta, einem Vorort der Hauptstadt Damaskus, seien drei Menschen von Heckenschützen und Panzerfeuer getötet worden, berichteten Regimegegner.
In der Provinz Idlib sollen zudem Kämpfer der mit al-Qaida verbündeten Nusra-Front die Militärbasis Wadi al-Deif angegriffen haben. Die Gruppe hatte den Waffenstillstand anlässlich des islamischen Opferfestes von vornherein abgelehnt. Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad hätten zudem ein Dorf in der Nähe des Armeestützpunkts mit Artillerie beschossen. Die Basis liegt strategisch wichtig nahe der Verbindungsstraße zwischen den beiden größten syrischen Städten Damaskus und Aleppo.
Staats-TV zeigt betenden Assad
Schon zuvor sollen Sicherheitskräfte in der südsyrischen Provinz Daraa auf Demonstranten geschossen haben. Dabei seien drei Menschen verletzt worden. Auch aus der Hauptstadt meldeten Aktivisten neue Angriffe der Regierungsarmee. Über mehreren Stadtteilen standen hohe Rauchsäulen. Zunächst hatten am Freitag Tausende Syrer die versprochene Waffenruhe genutzt, um in verschiedenen Städten des Landes gegen das Regime zu demonstrieren.
Diktator Assad zeigt sich von all dem ungerührt. Das Staatsfernsehen strahlte Aufnahmen des Präsidenten aus, die ihn beim Gebet anlässlich des Opferfestes zeigten. In welcher Moschee der Machthaber betete, hatte die Regierung aus Sicherheitsgründen nicht vorab bekanntgegeben.
Die syrische Armeeführung hatte der von den Vereinten Nationen unterstützten Feuerpause am Donnerstag zugestimmt, sich aber vorbehalten, auf Verstöße von anderer Seite zu reagieren. Zuvor hatten auch die meisten bewaffneten Oppositionsgruppen ihre Bereitschaft zum Waffenstillstand erklärt. Die Waffenruhe zum Opferfest sollte vier Tage halten.
syd/dpa/Reuters