US-Militär in Europa Tschechien und die Slowakei wollen keine US-Truppen
Der neue US-Sicherheitsplan für Osteuropa findet in Tschechien und der Slowakei keinen Anklang. Beide Länder lehnen die Stationierung von US-Truppen ab - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Prag - Tschechien und die Slowakei haben die von US-Präsident Barack Obama angebotene Stationierung von Nato-Truppen abgelehnt. "Ich kann mir ausländische Soldaten in eigenen Stützpunkten in unserem Land nicht vorstellen", sagte der slowakische Ministerpräsident Robert Fico am Mittwoch. Fico erklärte, seit der Invasion sowjetischer Truppen 1968 gebe es in seinem Land besondere Empfindlichkeiten.
Auch der tschechische Regierungschef Bohuslav Sobotka hatte der Stationierung von US-Truppen eine Absage erteilt. "Die Tschechische Republik gehört nicht zu den Ländern, die nach einer Verstärkung der Nato-Streitkräfte in Europa rufen", hatte der Sozialdemokrat nach Angaben seines Sprechers am Dienstag bei einem Besuch in Wien erklärt. Die Sicherheitslage erfordere dies nicht.
Der christdemokratische Koalitionspartner KDU-CSL kritisierte die Entscheidung Sobotkas als "unannehmbar und unverantwortlich".
Obama hatte am Dienstag angekündigt, jene osteuropäischen Mitgliedstaaten des Militärbündnis zu unterstützen, die sich durch die Ukraine-Krise von Russland bedroht fühlten. Dazu sollte auch die Truppenpräsenz der USA in Europa "im Lichte der neuen Sicherheitsherausforderungen" überprüft werden. Für die Militärpräsenz auf dem Kontinent soll bis zu einer Milliarde Dollar (rund 735 Millionen Euro) bereitgestellt werden.
sun/dpa/Reuters