Präsidentschaftswahl-Umfrage Obama baut Vorsprung vor Republikanern aus
Während die Republikaner weiter um ihren Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl streiten, vergrößert Amtsinhaber Obama seinen Vorsprung in den Umfragen. In fast allen Bereichen liegt er vorn, doch in der Wirtschaftspolitik trauen die Bürger dem wahrscheinlichen Gegenkandidaten Romney mehr zu.
Washington - Rund sieben Monate vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat Amtsinhaber Barack Obama seinen Vorsprung auf seine möglichen republikanischen Herausforderer vergrößert. Einer neuen Umfrage zufolge liegt er erstmals seit Monaten deutlich vor der Konkurrenz. Zuletzt waren die Meinungsforscher eher von einem knapperen Vorsprung Obamas ausgegangen, zeitweise war sogar von einem möglichen Kopf-an-Kopf-Rennen die Rede.
51 Prozent der Befragten wollen nach der jüngsten Umfrage der "Washington Post" und des TV-Senders ABC für Obama stimmen. Nur 44 Prozent würden für den Ex-Gouverneur und Multimillionär Mitt Romney votieren, der wahrscheinlich für die Republikaner ins Rennen gehen wird. Sollte der erzkonservative Rick Santorum für die Republikaner antreten, fällt Obamas Vorsprung sogar noch etwas deutlicher aus. Die Wahl ist am 6. November.
Obama hat laut der Umfrage klare Vorteile gegenüber Romney, wenn es um Schlüsselthemen wie Gesundheits- und Außenpolitik sowie persönliche Eigenschaften geht. Demnach finden 64 Prozent der Amerikaner Obama sympathischer als seine möglichen Gegner. Bei Romney sagen das lediglich ein Viertel der Befragten. Auch bei "Frauenthemen", in Sachen "Schutz der Mittelklasse" und beim Thema Arbeitsplätze liege Obama vorn. Achillesferse des Präsident scheint dagegen die flaue Wirtschaftslage in den USA zu sein. Hier trauen die Amerikaner laut Umfrage Romney mehr zu.
Die ökonomische Situation dürfte ein bestimmendes Thema im Wahlkampf werden. Die USA plagt eine ungewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit. Zwar fiel die Arbeitslosenquote im März nur leicht von 8,3 auf 8,2 Prozent, es wurden allerdings deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet. Im März waren es lediglich 121.000 neue Jobs, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit.
Romney liegt nach den Vorwahlen der Republikaner in etwa der Hälfte der 50 Bundesstaaten klar vor Santorum und gilt daher als der wahrscheinliche Herausforderer Obamas. Er war jahrelang in der freien Wirtschaft tätig und betont immer wieder seine Kompetenz auf diesem Gebiet. Er will die Wirtschaftslage daher zum Hauptwahlkampfthema machen und wirft Obama totales Versagen vor.
Dagegen setzt der Präsident auf das Thema soziale Gerechtigkeit. Er wirft den Republikanern "Sozialdarwinismus" vor, sie kümmerten sich mehr um die Reichen und Starken in der amerikanischen Gesellschaft.
fab/dpa