US-Krankenversicherung Holpriger Start macht Obamacare kaum unbeliebter
Seit Wochen behindern Computerprobleme den Start der allgemeinen Krankenversicherung in den USA. Die öffentliche Zustimmung zu Präsident Obamas wichtigster Reform ist trotzdem kaum gefallen. Die meisten Amerikaner hätten sich ihre Meinung bereits gebildet, sagt ein Meinungsforscher.
Washington - Bei US-Präsident Obama dürfte die Umfrage für ein wenig Erleichterung sorgen: Der holprige Start der von ihm durchgesetzten allgemeinen Krankenversicherungspflicht hat die öffentliche Meinung bislang kaum gegen die Reform gewendet.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Reuters/Ipsos lehnten 59 Prozent der Befragten die Reform ab. In einer Umfrage, die in der letzten Septemberwoche durchgeführt wurde, hatten 56 Prozent die Reform abgelehnt. "Es hat relativ wenig Bewegung gegeben", sagte Meinungsforscher Chris Jackson.
Seit Anfang Oktober müssen sich Amerikaner krankenversichern. Die Regierung hat dazu einen Internet-Marktplatz initiiert, auf dem die Bürger ein passendes Angebot suchen sollen. Die Internetseite funktioniert jedoch seit Wochen nicht richtig, deswegen haben bislang nur wenige Amerikaner darüber eine neue Krankenversicherung gefunden.
Zudem haben Tausende Amerikaner ihre bisherige Versicherung durch eine umstrittene Vorschrift in Obamas Reform verloren. Obama hat dafür inzwischen die Verantwortung übernommen und die entsprechende Bestimmung um ein Jahr verschoben.
Dass die öffentliche Zustimmung zu der Reform trotzdem ziemlich stabil bleibt, erklären Meinungsforscher Jackson so: "Die meisten Menschen haben ihre Meinung über die Reform bereits gebildet. Da braucht es weit mehr als eine fehlerhafte Internetseite, um die Leute zu beeinflussen."
ade/Reuters